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23.02.2021 | 12:11 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Winterraps: Regional sind erste Behandlungsmaßnahmen erforderlich

Karlsruhe - G. Münkel, amtlicher Berater und Pflanzenschutzexperte, informiert heute für den Rhein-Neckar-Kreis über die aktuelle Situation in Winterraps, den Einsatz von Getreideherbizide und Glyphosat sowie die Düngung und die Gerätetechnik.

Pflanzenschutz
(c) proplanta
Winterraps

An einigen Standorten lagen die Fangzahlen beim großen Rapsstängelrüssler über der Schadensschwelle von 5 Käfern pro Gelbschale. Ist das der Fall sollten die entsprechenden Flächen bis Dienstag behandelt werden, da der Reifungsfraß sehr kurz ist.

Beim gefleckten Kohltriebrüssler liegt die Schadensschwelle bei 15 Käfern pro Gelbschale innerhalb von 3 Tagen. Hier liegen die Fangzahlen z.T. über 250 Käfern. 100 Käfer an einem Tag sind keine Seltenheit. Der Reifungsfraß ist bei dieser Art etwas länger. Hier kann und sollte bis Mitte der laufenden Woche abgewartet werden, damit mit einer Überfahrt so nah wie möglich in der Nähe des Zeitpunktes des Hauptfluges behandelt wird.

Zum Einsatz können Pyrethroide der Klasse zwei wie beispielsweise Karate Zeon kommen. Die Zumischung eines Bordüngers wird empfohlen. Besonders wichtig ist die Dokumentation des Schaderregeraufkommens vor allem in Schutzgebieten. Dabei sollte nicht nur die Anzahl der gefangenen Käfer erfass, sondern auch ein Spritzfenster anlegt werden. Dies ist gute fachliche Praxis und Teil des Integrierten Pflanzenschutzes.

Tipp: Rapsschläge unbedingt vor der Überfahrt unter dem Aspekt kontrollieren, ob noch Gräser oder Ausfallgetreide zu bekämpfen ist. Ebenso kann bei einem Besatz mit Kamille oder Klettenlabkraut noch mit Korvetto (1,0 Liter/ha) nachgebessert werden. Im Zweifelsfall Beratung anfordern!

Getreideherbizide

Die kommenden Tage sollten genutzt werden, um sich ein Bild vom Gräseraufkommen in Wintergetreidebeständen zu machen. Die meisten Herbstmaßnahmen haben gut gewirkt. Bitte auf den bekannten Problemstandorten trotzdem die Wirkung kontrollieren. Bei noch nicht behandelten Flächen sind die Ungräser zum Teil schon recht groß. In der kommenden Woche ist kein Frost gemeldet und der Wind hält sich ebenfalls in Grenzen.

Gekoppelt mit der Bodenfeuchte wären dies beste Voraussetzungen für einen Herbizideinsatz, wenn die Getreidebestände nicht durch Frost geschädigt sind. Vor allem bei Wintergerste sollte bei Bedarf zeitnah eine Maßnahme mit 1,2 Liter/ha Axial gefahren werden. Hier kann bereits der Zusatz von 70g/ha Biathlon plus 1,0 Liter/ha Dash erfolgen.

Achtung: Beim Einsatz von Atlantis Flex oder Niantic in Winterweizen bedenken, dass diese Produkte auf drainierten Flächen erst ab dem 16.03. ausgebracht werden dürfen.

Glyphosat

Bei dringend notwendigen Glyphosatanwendungen reichen bei den aktuell sonnigen Bedingungen 1%ige Aufwandmengen aus. Das heißt bei 200 Liter/ha Wasseraufwandmenge 2,0 Liter/ha eines Glyphosat-haltigen Produktes mit 360g Wirkstoff/Liter.

Düngung allgemein

Nach der Dünge Verordnung müssen Sie vor der Ausbringung von wesentlichen Mengen an Stickstoff (ab 50 kg/ha) und Phosphat (ab 30 kg/ha) eine Bedarfsermittlung durchführen. Wir empfehlen für diese Berechnungen das Programm „Düngung BW“ zu nutzen. Bitte alle speziellen Auflagen in den roten und gelben Gebieten sowie im Wasserschutz beachten.

(Informationen des Rhein-Neckar-Kreis vom 22.02.2021)
LTZ Augustenberg
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