Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.08.2013 | 14:00 | Quellen-Map 

Mineral- und Heilwasser - Gesundheitsquellen aus der Natur

Stuttgart/Hohenheim - Wasser stellt das wichtigste Lebensmittel auf diesem Planeten dar. Bekanntlich eignet sich nicht jedes Wasser als Trinkwasser, doch was genau unterscheidet dieses von Mineralwasser und Heilwasser?

Heilquellen
Als Trinkwasser wird jedes Wasser bezeichnet, das einen so hohen Reinheitsgrad aufweist, dass es für den menschlichen Genuss geeignet ist. Es enthält eine Mindestmenge an Mineralstoffen und keine krankheitserregenden Mikroorganismen. Da der Mineralstoffbedarf bei gesunden Menschen in erster Linie über die feste Nahrung gedeckt wird, ist normales Trinkwasser im Prinzip für die Ernährung ausreichend. Hierzulande beziehen die meisten Menschen ihr Trinkwasser aus der Leitung oder kaufen es in Flaschen abgefüllt im Handel.

Letzteres geschieht auch unter der Bezeichnung „Tafelwasser“, wobei dieses aus verschiedenen Quellen gemischt und oft demineralisiert und anschließend wieder mit einer bestimmten Menge Mineralstoffen versetzt wird. Quellwasser dagegen stammt aus unterirdischen Wasservorkommen, besitzt jedoch keine staatliche Anerkennung. Es gibt auch frei zugängliche, natürliche Trinkwasserquellen zum selber abfüllen, die nicht nur so manchen Wanderer erfrischen. Proplanta hat diese Wasserquellen in einer Trinkwasser-Map verzeichnet.

Mineralwasser muss, im Gegensatz zu anderem Trinkwasser, aus unterirdischen Wasservorkommen stammen und von ursprünglicher Reinheit sein. Eine Behandlung des Wassers ist nur eingeschränkt gestattet. Seine Inhaltsstoffe dürfen nur unwesentlich schwanken. Mineralwasser muss direkt an der Quelle abgefüllt werden. Für die Bezeichnung „Mineralwasser“ wird eine amtliche Anerkennung benötigt. Mineralwasser mit Kohlensäure wird als (saurer) Sprudel bezeichnet. Enthält ein Mineralwasser natürlicherweise mehr als 250 mg/l Kohlendioxid, wird es auch Sauerbrunnen, Sauerwasser oder Säuerling genannt.

Heilwasser geht noch einen Schritt weiter. Diese Mineralwässer werden aufgrund ihrer chemischen oder physikalischen Eigenschaften in der medizinischen Therapie eingesetzt und besitzen eine heilende, lindernde und vorbeugende Wirkung. Heilwasser muss in Deutschland staatlich anerkannt sein und gilt als Arzneimittel. In Deutschland gibt es rund 60 Heilbrunnen.

Mineral- und Heilwässer werden in drei Haupttypen eingeteilt. Man unterscheidet:
- Chlorid-Wässer mit Natrium-, Calcium- und Magnesium-Chlorid
- Sulfat-Wässer mit Natrium-, Calcium-, Magnesium- und Eisen-Sulfat
- Hydrogencarbonat-Wässer mit Natrium-, Calcium- und Magnesium-Hydrgencarbonat

Für Heilwasser gelten außerdem bestimmte Richtwerte für eine Heilwirkung:
- Calcium (Ca2+) über 250 mg/l
- Magnesium (Mg2+) über 100 mg/l
- Fluorid (F-) über 1 mg/l
- Hydrogencarbonat (HCO3-) über 1.300 mg/l
- Sulfat (SO42-) über 1.200 mg/l
- Kohlendioxid (CO2) = Kohlensäure über 1.000 bzw. 2.000 mg/l

Eine Variante sind zudem Thermalquellen, die sich dadurch auszeichnen, dass ihr Wasser signifikant wärmer ist als das umgebende Grundwasser. In Deutschland werden Grundwässer mit über 20 °C am Austrittsort als Thermalwasser bezeichnet.

MineralwasserkonsumBild vergrößern
Der Mineralwasserkonsum pro Kopf betrug in 2012 rund 137 l.

Mineralwasser-Konsum verzehnfacht


In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Mineralwasserkonsum vervielfacht. Während der Pro-Kopf-Verbrauch in den 1970-er Jahren noch bei 12,5 l pro Jahr lag, ist er in 2012 auf rund 137 l angestiegen. In Italien liegt er sogar noch darüber. Damit ist Mineralwasser das inzwischen beliebteste alkoholfreie Getränk der Deutschen. Am begehrtesten sind laut dem Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) Mineralwässer mit Kohlensäure (4,3 Mrd. Liter) sowie in der Variante mit wenig Kohlensäure (4,4 Mrd. Liter). Es gibt hierzulande 823 staatlich anerkannte Mineralwässer. Mit 42 verschiedenen Wässern aus 18 Ländern hält das Berliner Hotel Adlon Kempinski den Angebots-Rekord.

Das mit 124 Euro pro Liter teuerste Wasser, Rokko No Mizu, kommt aus dem Rokko-Gebirge in Japan, gefolgt von Bling h2o mit einem Literpreis von 123 Euro. Letzteres entspringt einer Quelle in Dandridge/USA und wurde zum besten Mineralwasser der Welt gewählt. Bereits die Flasche mit echten Swarovski-Kristallen steht für puren Luxus.
zurück
Seite:123
weiter
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig