Die bei der VEZG angemeldeten Stückzahlen lagen zuletzt nur bei 91 % des normalen Umfangs. Die deutsche Leitnotierung für Schlachtschweine wurde deshalb am vergangenen Mittwoch (12.2.) um 6 Cent auf 1,91 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) angehoben. Der Handel mit Teilstücken am
Fleischmarkt wurde von Analysten weiterhin als schwierig beschrieben.
Auch in Österreich waren die Schlachtbetriebe vergangene Woche auf der Suche nach Schweinen. Einerseits sei das Lebendangebot überschaubar; andererseits seien die
Schlachter um Auslastung bemüht, denn eine verringerte Nutzung der Kapazitäten koste Geld, erläuterte der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV). Dieser erhöhte seine Leitnotierung um 5 Cent auf 1,88 Euro/kg.
In Belgien mussten die Schlachter bei geringem Schweineangebot beim Einkauf einen Preisaufschlag von 5 Cent/kg Lebendgewicht (LG) akzeptieren. In Frankreich ging es am Marché du Porc Breton (MPB) dagegen nur um 0,2 Cent/ kg SG nach oben, womit das
Preisniveau für Schlachtschweine dort immer stärker hinter denen anderer europäischer Notierungen hinterherhinkt. Laut MPB haben die Streiks der Hafenarbeiter Ende 2019 zu Preisschwächen geführt, was nun aber keine Erklärung sein könne. Es stelle sich vielmehr die Frage, ob sich der französische Schweinefleischsektor nicht besser für lukrative Exporte nach Asien aufstellen müsse, um den Erzeugern wettbewerbsfähige Preise zu zahlen.
Eher unzufrieden dürften auch die
Mäster in Italien sein, denn dort gab bei sinkenden Teilstückpreisen am Fleischmarkt die nationale Notierung um 1,9 Cent/kg (LG) nach. In Spanien konnte die Schlachtschweinenotierung mit dem Rückenwind aus Mitteleuropa am vergangenen Donnerstag dagegen um 3 Cent auf 1,457 Euro/kg LG zulegen.
EU-Preis ohne GroßbritannienIn Dänemark blieb die maßgebliche Notierung von
Danish Crown vergangene Woche auf ihrem Allzeithoch von 14 dkr/kg SG (1,87 Euro) stabil. Dem Unternehmen zufolge wird die Logistik bei der Schweinefleischvermarktung in China durch die Probleme mit dem Coronavirus gestört, doch sei der Absatz noch „auf einem weitgehend normalen Niveau“.
In der gesamten Europäischen Union haben sich die
Schlachtschweinepreise in der Woche zum 9. Februar meist fester entwickelt; lediglich in fünf Ländern kam es zu deutlicheren Abschlägen. Nach Kommissionsangaben wurden im Mittel der Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E 184,06 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 1,49 Euro oder 0,8 % mehr als in der Vorwoche.
Erstmals ist Großbritannien nach dem Brexit im EU-Durchschnitt nicht mehr berücksichtigt; die Schlachtschweinepreise für dieses Land werden nun einzeln ausgewiesen.
In der Berichtswoche konnten sich die polnischen und belgischen Mäster über die höchsten Zuschläge von 3,3 % beziehungsweise 2,6 % freuen. In den Schweinehochburgen Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und auch in Österreich gab es zwischen 0,8 % und 1,4 % mehr Geld für schlachtreife Tiere. In Portugal und Spanien blieben die Notierungen stabil.
Zu den Ländern mit rückläufigem
Schweinepreis zählten Frankreich und Italien mit Abzügen von 0,6 % und 1,0 %. Noch deutlicher fiel das Minus mit 2,8 % in Lettland und mit 3,0 % in Rumänien aus.
Umrechnungskurs 1 dkr = 0,1338 Euro