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03.09.2011 | 02:00 | Fachkonferenz pastorale Lebensformen 

Hungersnot und Nahrungschancen am Horn von Afrika

Hannover - Am 4. November 2011 veranstaltet Tierärzte ohne Grenzen e.V. in Berlin eine Fachkonferenz über pastorale Lebensformen am Horn von Afrika. Sie haben das Potential, Hungersnöte zu vermeiden oder zu mildern, wenn sie richtig gefördert werden.

Hirtin in Somalia
Hirtin in Somalia (c) Tierärzte ohne Grenzen
Ostafrika wird zurzeit von der schlimmsten Dürrekatastrophe der letzten 60 Jahre heimgesucht. Aktuell sind etwa 11,7 Millionen Menschen in vielen Regionen am Horn von Afrika von Hunger betroffen. Die Vereinten Nationen bezeichnen die Situation als „zzt. schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt“.

In diesem Zusammenhang erscheinen auch immer wieder Bilder völlig ausgemergelten Viehs, das die Flüchtenden als Transportmittel, aber auch als noch einzig verbliebenes Hab und Gut mit auf die Flucht nehmen. Es kann unterwegs noch ein wenig Nahrung geben, sei es als Tauschmittel, zur Milch- oder Fleischversorgung oder - für die hoffentlich besseren Zeiten danach - als Grundstock für eine neue Herde dienen.

Mit dem Pastoralismus, einer speziellen landwirtschaftlichen Produktionsweise, haben sich die Menschen an die ariden und semiariden Bedingungen ihrer Heimat angepasst. Ihre Weiden sind Allgemeingut. Sie ziehen mit ihren Viehherden dem Niederschlag hinterher. Dies ist die einzige Art und Weise, diese Böden und Vegetation nachhaltig landwirtschaftlich zu nutzen.

Durch die aktuelle Hungersnot ist die Tagung „Mensch - Tier - ländlicher Lebensraum: Die Zukunft der pastoralen Tierproduktion“ von Tierärzte ohne Grenzen leider aktueller denn je. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat angesichts der Hungerkatastrophe gefordert, langfristig die pastorale Produktionsweise mehr zu unterstützen. Es wird spannend, wenn Experten wie Dr. Henning Steinfeld (FAO), Dr. Susanne Münstermann (Weltorganisation für Tiergesundheit OIE) oder Dr. Ilse Köhler- Rollefson (Liga für Hirtenvölker und nachhaltige Viehwirtschaft) die Diskussion über Chancen des Pastoralismus vor dem Hintergrund der aktuellen Krise diskutieren.

Diese Veranstaltung wird von der ATF als Fortbildung anerkannt. Die Tagung ist ein offizielles Event im Rahmen von Vet 2011.

Mensch - Tier - ländlicher Lebensraum: Die Zukunft der pastoralen Tierproduktion. Eine Tagung von Tierärzte ohne Grenzen e. V.
4. November 2011, 10:00-18:00 Uhr mit anschließendem Empfang
Niedersächsische Landesvertretung, In den Ministergärten 10, 10117 Berlin
Anmeldung erbeten:
www.togev.de. (togev)
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