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Allein in den Postleitzahlbereich 49, der Kreise beider Nachbarländer vereint, gingen mehr als 500 von bundesweit jährlich ausgegebenen rund 1.700 Tonnen. Diese erstmals für 2011 erhobenen Mengen veröffentlichte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Dienstag.
Massenhafter Antibiotika-Einsatz in der Tiermast wird seit längerem kritisiert. Die Verwendung soll sinken, um die Gefahr zu verringern, dass Antibiotika bei kranken Menschen nicht mehr wirken.
Die Behörde erläuterte, dass neuere Antibiotika, die auch für die Behandlung von Menschen bedeutend sind, «eher selten» eingesetzt würden.
Derartige als kritisch eingestufte Wirkstoffklassen machten rund elf Tonnen aus. Seit 2011 muss die Industrie an ein Register melden, welche Mengen bestimmter Arzneimittel sie an Tierärzte abgibt.
Die Grünen im Europaparlament mahnten, es sei nicht zu tolerieren, dass im Postleitzahlgebiet 49, wo Hochburgen der Massentierhaltung etwa bei Osnabrück und Vechta lägen, etwa ein Drittel der Gesamtmenge verabreicht werde. Die Grünen- Bundestagsfraktion forderte andere Haltungsbedingungen. Ställe mit einer halben Million Hühnern seien «Brutherde für Erkrankungen».
Das Bundeslandwirtschaftsministerium betonte, der Antibiotika- Einsatz müsse gesenkt werden. Ein gerade beschlossenes Gesetzespaket, das Anfang 2014 in Kraft treten soll, werde mehr Transparenz schaffen und Behörden eine konsequentere Ahndung von Verstößen ermöglichen. (dpa)