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10.12.2018 | 07:21 | ASP 

Afrikanische Schweinepest: Landwirte weiter in Alarmbereitschaft

Koblenz - Rheinland-pfälzische Schweinehalter sind wegen des möglichen Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) weiter in Alarmbereitschaft und treffen Vorsichtsmaßnahmen.

Afrikanische Schweinepest
Im nahen Südbelgien ist die Afrikanische Schweinepest längst registriert worden: Die Gefahr eines Ausbruchs in Deutschland bleibt hoch. Für Schweinebauern auch in Rheinland-Pfalz könnte die Seuche existenzgefährdend sein. Sie versuchen sich dagegen zu wappnen. (c) proplanta
«Wir haben Betriebe, da kommen nicht mal mehr Familienangehörige rein», sagte der Sprecher des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau in Koblenz, Herbert Netter, der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben des Umweltministeriums in Mainz ist die Gefahr, dass die ASP nach Deutschland eingeschleppt wird, unverändert hoch.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine schwere Virusinfektion, die nur Wild- und Hausschweine befällt und für sie tödlich sein kann. Nur rund 45 Kilometer von der rheinland-pfälzischen Grenze entfernt sei in Südbelgien ein ASP-infiziertes Wildschwein gefunden worden, teilte das Umweltministerium mit. Um eine Ausbreitung nach Deutschland zu verhindern, ergreifen Schweinehalter verschiedene Vorsichtsmaßnahmen.

Es werde strenger gehandhabt, wer überhaupt Zutritt zu den Ställen bekommt, sagte Netter. Teilweise sei das nur noch eine Person, die füttert. «Und das war's.» Für den Menschen ist das Virus vollkommen harmlos, es kann aber bei der Übertragung eine große Rolle spielen.

Nach Angaben von Netter gibt es in Betrieben mit Schweinehaltung verstärkt hygienische Maßnahmen. Zum Beispiel werden Schutzmatten ausgelegt und Schutzkleidung getragen, die Erreger abtöten. Die Schweinebauer achten darauf, dass die Flächen um ihre Ställe gemäht sind, um kein Wild in die Nähe kommen zu lassen. Mäuse und Ratten, die die Krankheit ebenfalls übertragen könnten, werden bekämpft.

«Die Betriebe sind ja sowieso vorsichtig», sagte Netter. Viele der aktuellen Schutzmaßnahmen gäbe es ohnehin, denn auch der Ausbruch einer weniger verheerenden Krankheit würde die Landwirte Geld kosten.

«Bei der Schweinepest ginge es aber um wirtschaftliche Existenzen», ergänzte der Verbandssprecher. Denn bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in einem Stall müssten die Tiere gekeult, also getötet werden.

Und selbst ein Ausbruch nur in den Wildschweinbeständen würde die rund 620 Betriebe mit Hausschweinen in Rheinland-Pfalz vor Probleme stellen. Denn dann würde laut Netter der Handel eingeschränkt werden. Andere Staaten würden kein Schweinefleisch mehr aus Deutschland beziehen, man könnte nicht mehr exportieren.
dpa/lrs
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