Dies gibt die
Agrarmarkt Austria (AMA) in ihrem am Freitag erschienen jüngsten Marktbereicht für Eier und Geflügel bekannt. Die Trends beim Geflügelfleisch verliefen allerdings unterschiedlich.
Die von den Schlachtbetrieben erzielten Preise stiegen etwa jeweils um 2 Cent in der Berichtswoche für loses Hühnerfleisch grillfertig auf EUR 2,26 pro kg (KW 03 2010: EUR 2,23 pro kg) und für grillfertige Tassenware auf EUR 2,52 pro kg (KW 03 2010: EUR 2,47 pro kg), sanken allerdings um je 1 Cent pro kg für bratfertige Tassenware auf EUR 2,37 pro kg (KW 03 2010: EUR 2,31 pro kg) und für frische Truthühnerbrust auf EUR 6,55 je kg, wobei hier das Plus zur Vergleichswoche 2010 mit EUR 6,28 pro kg auch noch immer bei 4,3% liegt.
Deutschland: Nachfrage nach Eiern zieht wieder an
Auf dem
Eiermarkt stellte sich EU-weit die Situation zuletzt als Folge des deutschen Dioxin-Skandals wenig zufriedenstellend dar. Besonders in Deutschland brach der Verbrauch ein, und unionsweit waren die Preise niedrig und die Futtermittelkosten stark gestiegen, sodass die Margen einbrachen. Jedoch berichtete die Deutsche Eier Union (DEU), Dinklage, laut agrarzeitung.de am Freitag von einer deutlichen Belebung der Nachfrage und der Eier-Bestellungen sowohl durch den Lebensmitteleinzelhandel als auch die Verarbeitungsindustrie. Letztere nutze die Niedrigpreisphase zur Anlage von Vorräten. Auch die Färbereien zeigten im Hinblick auf Ostern zunehmendes Interesse, vorwiegend für weiße Eier aus deutscher Bodenhaltung. Positiv bewertet die DEU eine Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Berlin. Das Institut hat am Donnerstag mitgeteilt, dass "kein gesundheitliches Risiko durch den Verzehr von Eiern und Fleisch auf der Basis aktuell ermittelter Dioxingehalte" bestehe. Die DEU hätte sich aber eine frühere Veröffentlichung gewünscht. Dadurch wären "Schäden in Millionenhöhe" verhindert worden.
Hoffen auf Wiederaufnahme deutscher Fleischexporte nach Russland ab Montag
Zudem hoffen deutsche Fleischexporteure, dass Russland ab heute, Montag, seine Grenzen wieder für Schweine- und Geflügelfleisch made in Germany öffnet. Freitag mittags habe laut agrarzeitung.de die russische Behörde für Tiergesundheit und Pflanzensanität (Rosselkhoznadzor) eine aktualisierte Liste mit Namen von Firmen veröffentlicht, die liefern dürfen. Im Zusammenhang mit dem Dioxin-Skandal waren alle deutschen Fleischlieferanten vorübergehend gesperrt worden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium schickte nun am Donnerstag abends nochmals von Moskau angeforderte Unterlagen, die dort zuvor offenbar noch nicht eingetroffen waren. Laut einem deutschen Fleischexporteur lägen nunmehr auf alle notwendigen Dokumentationen wie die Vorgaben für die Probenahme, die Liste der akkreditierten Labors sowie weitere Warenbegleitpapiere vor. Wenn nun die Grenzstellen umgehend informiert werden, könnten die Lieferungen praktisch sofort wieder aufgenommen werden.
EU-Geflügelbranche profitierte vor Dioxin-Skandal von Hendl-Appetit der Russen
Dies ist insofern für die europäische Geflügelfleischbranche von Bedeutung, weil sich diese laut AMA bis zu den Auswirkungen des Dioxin-Skandals "in einer insgesamt guten Situation" befunden habe. Die Margen waren bis dahin trotz der stark gestiegenen Futtermittelkosten noch positiv. Getragen sei diese Entwicklung von einer guten Binnennachfrage und der Wettbewerbsfähigkeit des Sektors auf dem Weltmarkt, gestützt durch die günstige Wechselkursentwicklung, gewesen. Dabei habe sich besonders die große Nachfrage in Russland positiv auf die Exporte bemerkbar gemacht. Europäische Lieferanten haben von Lieferbeschränkungen von US-Geflügel in Russland profitiert.
Österreich: Eiermarkt ohne Impulse
Die heimischen Packstellen erzielten laut AMA in der 3. Kalenderwoche 2011 im Bodenhaltungssektor in den Gewichtsklassen XL und S gegenüber der Vorwoche um 1 beziehungsweise 3 Cent pro 100 Stück niedrigere Preise von EUR 12,73 respektive EUR 7,05. Angezogen haben die Gewichtsklassen L und M um 3 beziehungsweise 2 Cent pro 100 Stück auf EUR 10,49 respektive EUR 9,02. Freilandeier gaben in allen Gewichtsklassen bis auf M nach, ebenso Bio-Eier in allen Klassen - hier zeige "die gesteigerte Nachfrage noch keine Auswirkungen". (BMLFUW/AIZ)