Dazu soll auch die
Schonzeit für
Schwarzwild aufgehoben werden, kündigte
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (
CDU) am Mittwoch im Landtag in Hannover an. Der Schutz von Elterntieren soll aber gewährleistet bleiben.
Zusätzlich zu einer intensiveren
Bejagung soll außerdem der Fallenfang genehmigt werden. Dafür sollen
Jäger spezielle Schulungen erhalten. Laut Otte-Kinast kommen auf den Landeshaushalt zusätzliche Kosten von etwa 3,5 Millionen Euro für die Verringerung der Zahl der
Wildschweine zu.
Die Afrikanische
Schweinepest ist eine Infektionskrankheit, die bei Wild- und Hausschweinen meist innerhalb weniger Tage tödlich endet. Sie breitet sich über Wildschweine aus. Ansteckungsgefahr für den Menschen besteht nicht. In den vergangenen Wochen traten vermehrt Fälle in Osteuropa auf. So gab es nach Auskunft des Landesamtes für
Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (Laves) zuletzt Anfang Oktober in Polen einen Fall mit 80 infizierten Hausschweinen.
Die Krankheit überträgt sich auch über verseuchte
Speisereste, Viehtransporter und Stallkleidung. Gefahr drohe von Speiseresten an den Transitstrecken, die von Lastwagenfahrern weggeworfen und von Wildschweinen gefressen würden, sagte der CDU-Abgeordnete Helmut Dammann-Tamke. «Ein Ausbruch der
Seuche könnte verheerende Schäden bedeuten - wir sprechen über Milliardensummen.» In Niedersachsens Agrarbetrieben werden rund acht Millionen Schweine gehalten.
Auch Miriam Staudte (Grüne) warnte, die Schweinepest könne ein «seuchenartiges Geschehen» auslösen. «Niedersachsen muss sich Gedanken machen und Katastrophenpläne entwickeln.»
Ministerin Otte-Kinast verwies darauf, dass das Land auf Anweisung ihres Vorgängers
Christian Meyer (Grüne) bereits Ende November an einer bundesweiten Übung zum Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest teilgenommen habe.
Zudem untersuchen die Veterinärbehörden seit Anfang 2016 Proben von erlegten und verendeten Wildschweinen. So seien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 2.756 bei der
Jagd erlegte Wildschweine auf die Seuche untersucht worden, dazu kamen noch 48 bei Unfällen getötete und sechs verendete Tiere.