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14.12.2017 | 06:24 | Afrikanische Schweinepest 
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Angst vor Schweinepest: Wildschweinbestände reduzieren

Hannover - Zur Vorbeugung gegen eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest will Niedersachsen die Wildschweinbestände verringern.

Wildschweinpopulation reduzieren
In Niedersachsen besteht Furcht vor einer neuen Tierseuche. Die Afrikanische Schweinepest überträgt sich von Wild- auf Hausschweine. In Osteuropa mehren sich die Fälle. Niedersachsen will die Jagd auf Wildschweine ausweiten - und trifft Vorkehrungen für den Notfall. (c) proplanta
Dazu soll auch die Schonzeit für Schwarzwild aufgehoben werden, kündigte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) am Mittwoch im Landtag in Hannover an. Der Schutz von Elterntieren soll aber gewährleistet bleiben.

Zusätzlich zu einer intensiveren Bejagung soll außerdem der Fallenfang genehmigt werden. Dafür sollen Jäger spezielle Schulungen erhalten. Laut Otte-Kinast kommen auf den Landeshaushalt zusätzliche Kosten von etwa 3,5 Millionen Euro für die Verringerung der Zahl der Wildschweine zu.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Infektionskrankheit, die bei Wild- und Hausschweinen meist innerhalb weniger Tage tödlich endet. Sie breitet sich über Wildschweine aus. Ansteckungsgefahr für den Menschen besteht nicht. In den vergangenen Wochen traten vermehrt Fälle in Osteuropa auf. So gab es nach Auskunft des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) zuletzt Anfang Oktober in Polen einen Fall mit 80 infizierten Hausschweinen.

Die Krankheit überträgt sich auch über verseuchte Speisereste, Viehtransporter und Stallkleidung. Gefahr drohe von Speiseresten an den Transitstrecken, die von Lastwagenfahrern weggeworfen und von Wildschweinen gefressen würden, sagte der CDU-Abgeordnete Helmut Dammann-Tamke. «Ein Ausbruch der Seuche könnte verheerende Schäden bedeuten - wir sprechen über Milliardensummen.» In Niedersachsens Agrarbetrieben werden rund acht Millionen Schweine gehalten.

Auch Miriam Staudte (Grüne) warnte, die Schweinepest könne ein «seuchenartiges Geschehen» auslösen. «Niedersachsen muss sich Gedanken machen und Katastrophenpläne entwickeln.»

Ministerin Otte-Kinast verwies darauf, dass das Land auf Anweisung ihres Vorgängers Christian Meyer (Grüne) bereits Ende November an einer bundesweiten Übung zum Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest teilgenommen habe.

Zudem untersuchen die Veterinärbehörden seit Anfang 2016 Proben von erlegten und verendeten Wildschweinen. So seien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 2.756 bei der Jagd erlegte Wildschweine auf die Seuche untersucht worden, dazu kamen noch 48 bei Unfällen getötete und sechs verendete Tiere.
dpa/lni
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Kommentare 
Pat Bateman schrieb am 18.12.2017 01:40 Uhrzustimmen(21) widersprechen(16)
Vergessen sollte man aber auch nicht den Waldumbau. Natürlich hat das Schwarzwild früher in den Nadelholzwäldern nicht soviel Futter gefunden, wie in den heutigen Mischwäldern, mit ihren ständigen Mastjahren.
Forstmeister schrieb am 15.12.2017 19:46 Uhrzustimmen(22) widersprechen(16)
Die hohen Dichten beim Schwarzwild kommen nicht von ungefähr. So hat z.B. die massive Subventionierung erneuerbarer Energien u.a. im Fall des Biogases zur großflächigen Ausweitung des Maisanbaus geführt und der fördert natürlich das Schwarzwild. Dazu kommen immer mildere Winter die das Überleben des Nachwuchses stark begünstigen. Die Jagd ist in Maisfeldern praktisch nicht möglich und zudem gelten Jäger allgemein als Mörder.
Bisherigen und die geplanten Maßnahmen reichen aus populationsökologischer Sicht nicht aus, um die Gefahr zu reduzieren. Hinzu kommt, dass selbst durch die weitgehende Reduzierung der Wildschweine die Gefahr weiter besteht.

Massentierhaltung geht immer mit diesem Problem einher. Heute sind es die Wildschweine, morgen die Vögel und übermorgen....

Daher gilt es gilt mit Hochdruck einen Impfstoff zu entwicklen. Darüber hinaus politisch die Möglichkeit der Entschädigung schon jetzt klar zu regeln und ggf. diese über einen Fond auch abzusichern.
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