Paris - In Griechenland hat es erstmals seit drei Jahren wieder einen Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gegeben.
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Wie die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) am Montag (23.1.) mitteilte, wurde fünf Tage zuvor ein verendetes Wildschwein im Norden des Landes positiv auf das Virus getestet. Die Fundstelle lag in Neo Petritsi nördlich von Serres nahe der Grenzen zu Bulgarien und Nordmazedonien.
In dieser Region hatte es im Februar 2020 den allerersten ASP-Fall in Griechenland gegeben; betroffen war eine kleine Haltung mit 30 Schweinen gewesen. Den letzten Nachweis der Tierseuche hatte es dann laut WOAH im April 2020 gegeben. Das Landwirtschaftsministerium in Athen hat laut Presseberichten Biosicherheitsmaßnahmen eingeleitet, darunter die Einrichtung von Restriktionszonen und Einschränkungen bei der Verbringung von Schweinen in der Region.
Es liegt die Vermutung nahe, dass die Einschleppung der Tierseuche über die Nachbarländer erfolgte. In Bulgarien hat es nach den Angaben des europäischen Tierseucheninformationssystems 2022 bei Wildschweinen 387 bestätigte Infektionen gegeben, und zwei Mal waren Hausschweinebestände betroffen. In Nordmazedonien gab es neun ASP-Nachweise bei Schwarzkitteln und sogar 30 Ausbrüche in Nutzschweinehaltungen. Indes zeigte sich der britische Schweineerzeugerverband (NPA) über den neuen Ausbruch in Griechenland äußerst besorgt.
Nach seiner Einschätzung gibt es einen Überträger aus der Tierwelt, der zur Verbreitung der Seuche in Europa beiträgt. Zugleich mahnte der NPA, dass sich das Königreich dieser Situation und den daraus resultierenden Veränderungen des Risikos für den nationalen Schweinebestand bewusst sein müsse. Der Verband erinnerte daran, dass im Oktober 2022 die Behörden in Dover große Mengen an rohem Fleisch aus Ländern mit ASP-Fällen entdeckt und beschlagnahmt hatten. Weiterhin gelte im Vereinigten Königreich das Risiko einer Einschleppung als „hoch“.