In fünf von sechs neu ausgewiesenen Meeresnaturschutzgebieten sei das Angeln verboten, teilte der Geschäftsführer des Landesanglerverbandes, Axel Pipping, am Donnerstag mit.
Tanker dürften dort fahren, Bodenschätze abgebaut und Offshore-Anlagen errichtet werden, monierte er. Angler aus Mecklenburg-Vorpommern seien vor allem von den Angelverboten am Rande der Kadetrinne und der Pommerschen Bucht-Rönnebank betroffen.
Desweiteren gelten Angelverbote für die Gebiete «Borkum Riffgrund» und «Sylter Außenriff-Östliche Deutsche Bucht» in der Nordsee sowie «Fehmarnbelt». Pipping sagte, er befürchte ein Überschwappen von Verboten auf weitere Schutzgebiete.
Pipping kritisierte, dass Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die Schutzgebietsverordnungen für die Ausschließlichen Wirtschaftszonen in der Nord- und Ostsee zwei Tage vor der
Bundestagswahl unterschrieben habe, das aber erst nach der Wahl am Mittwoch öffentlich wurde. Das sei unehrlich und hinterlistig. Der Landesanglerverband habe anderthalb Jahre lang gemeinsam mit dem Bundesverband DAFV, zahlreichen Landesverbänden und dem Deutschen Fischereiverband gegen diese Verbote gekämpft. Pipping kündigte an, eine Klage gegen die Angelverbote zu prüfen.