Maifische zurück im Rhein zum LaichenDüsseldorf - Der Maifisch, eine europaweit stark gefährdete Wanderfischart, könnte künftig wieder im Rhein heimisch werden. |
(c) proplanta Erstmals wurden drei Jungfische im Oberrhein nachgewiesen, deren mutmaßliche Elterntiere ausgesetzt worden waren.
Nach mehrjährigem Aufenthalt im Meer hätten sie offenbar in den Rhein zurückgefunden und dort abgelaicht, teilte das nordrhein-westfälische Umweltministerium am Sonntag mit.
Die Behörde unterstützt zusammen mit dem hessischen Umweltministerium das europäische Projekt «Life+» zur Wiederansiedlung des Maifisches. NRW ist dabei federführend. In Rheinabschnitten beider Länder wurden seit 2008 rund 8,6 Millionen Maifische ausgesetzt.
Die Jungfische, die den Erfolg des Artenschutz-Projekts belegten, waren während einer Routineuntersuchung nahe dem Kraftwerk Philippsburg bei Karlsruhe entdeckt worden. Sie gelten als Beweis dafür, dass sich die Fischart wieder eigenständig fortpflanzt.
Der Maifisch gehört zu den Heringsarten und kann bis zu 70 Zentimeter lang werden. Er bewohnt die Küstengewässer und wandert im Frühjahr zum Laichen flussaufwärts. Vor 100 Jahren stiegen große Schwärme Jahr für Jahr den Rhein hinauf bis weit hinter Basel.
Wegen Überfischung brach der Bestand aber zusammen. Gewässerverschmutzung und die Zerstörung der Laichgebiete drängten den Maifisch im 20. Jahrhundert vollständig zurück. Vereinzelt wurden 1963 zuletzt noch Exemplare gefangen. Jetzt tragen die Besatzmaßnahmen seit dem Jahr 2008 erste Früchte. (dpa/lnw)
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