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24.12.2023 | 09:03 | VEZG-Preis 

Schlachtschweinepreis bis Anfang 2024 stabil

Bonn - Wie in den drei Vorjahren wird auch zum Jahreswechsel 2023/24 Ruhe an der „Preisfront“ für Schlachtschweine herrschen. Einvernehmlich wurde die Leitnotierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) am Mittwoch (20.12.) auf dem Niveau von 2,10 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht belassen.

VEZG-Preis Entwicklung 2024
Die Mäster in Deutschland und in anderen EU-Staaten können auch nach Weihnachten unveränderte Abrechnungspreise für ihre Tiere erwarten. (c) proplanta
Diese soll bis Anfang Januar gelten und auch dann ist nicht unbedingt mit einer Änderung zu rechnen. Das Angebot schlachtreifer Schweine nahm in Richtung Weihnachten ab und wurde gut nachgefragt.

Zwischen den Jahren wird die Lebendviehvermarktung nur eingeschränkt laufen; mit größeren Überhängen rechnen Analysten aber nicht. Die Schlachtschweinenotierung der VEZG lag im Jahresmittel mit 2,25 Euro/kg auf einem bisher nie da gewesenen Rekordniveau und übertraf das Vorjahresniveau um 46 Cent oder 26 %.

Allerdings waren über weite Strecken des Jahres auch die Produktionskosten der Mäster hoch. Das galt nicht nur für Futter und Energie, sondern insbesondere auch für zugekaufte Ferkel, die ebenfalls Spitzenpreise erzielten. Unterm Strich blieb aber, anders als in anderen Jahren, Geld übrig.

In anderen EU-Staaten blieben die Notierungen für Schlachtschweine meist konstant. Das galt für Österreich, Belgien, die Niederlande, Frankreich und Spanien. Dort wurde der Markt als ausgeglichen beschrieben. Zwar wird damit gerechnet, dass durch die feiertagsbedingte Einschränkung der Schlachtkapazitäten das Schweineangebot im Verhältnis zum Bedarf nun größer ausfallen wird, doch große Überhänge werden aufgrund des vorherigen Bestandsrückgangs nicht erwartet.

Danish Crown senkt Schweinepreis

Danish Crown korrigierte seinen Basispreis für Schlachtschweine jedoch vor Weihnachten um umgerechnet 2,7 Cent auf 1,70 Euro/kg nach unten. Dem Unternehmen zufolge wird es in den nächstenWochen in Europa einem geringeren Schweinefleischabsatz geben und Ware muss ins Tiefkühllager gehen. Viele Verarbeitungsbetriebe würden über die Festtage ganz oder teilweise schließen; in Südeuropa dauere diese Phase in der Regel bis zum Dreikönigstag. Dies übe Druck auf die Preise für frisches Schweinefleisch aus, dem man sich nicht gänzlich entziehen könne, erläuterte Danish Crown.

In Italien setzte der Druck auf den Schlachtschweinepreis wegen des hohen Lebendangebotes fort; die nationale Leitnotierung gab im Mittel aller Gewichtsklassen um 3 Cent je Kilogramm Lebendgewicht nach.

Auch 2024 überdurchschnittliche Preise Der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) in Österreich sieht positive Vorzeichen dafür, dass auch 2024 ein gutes Jahr für die Schweinehalter werden kann. Der Produktionsrückgang werde sich zwar spürbar abschwächen, doch die sich normalisierende Inflation und Nachfrage für Schweinefleisch dürfte dazu beitragen, dass „sich gute Preise am Schlachthaken“ erzielen lassen. Das zuletzt sehr stabile Preisgefüge werde zu einem preislich hohen Einstieg ins neue Jahr führen.

Die Futterkosten werden die Schweinemäster 2024 wahrscheinlich weniger belasten als im vorherigen Jahr, doch dürften aufgrund des knapp versorgtenMarktes die hohen Ferkelpreise weiter spürbar sein. In der Endabrechnung 2024 sollte es jedoch beim ökonomisch wichtigen Parameter Deckungsbeitrag für die Mäster wieder passen, prognostiziert der VLV.

EU-Preis etwas schwächer

In der gesamten EU tendierten die Schlachtschweinepreise in derWoche zum 17. Dezember etwas schwächer. Laut Brüsseler Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E im Mittel aller Mitgliedstaaten mit 211,84 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht abgerechnet; das waren 0,96 Euro oder 0,5 % weniger als in der Vorwoche. Mitte Dezember lag der mittlere Schlachtschweinepreis in der Gemeinschaft um 3,4 % über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Zum moderaten Rückgang in der Berichtswoche trug ein recht kräftiger Preisabschlag von 5,0 % in Polen bei. Für Estland wurde ein Minus von 2,2 % gemeldet, für Österreich eines von 1,2 %, obwohl dort die Leitnotierung unverändert blieb.

Mehrheitlich bezahlten die Schlachtunternehmen die angelieferten Tiere jedoch weitgehend stabil auf dem Vorwochenniveau. So geschehen unter anderem in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Bulgarien, Tschechien und Frankreich. Für Spanien wurde ein Preisplus von 1,2 % gemeldet. Über noch höhere Aufschläge zwischen 2,4 % und 3,9 % durften sich die Erzeuger in Ungarn, Lettland und Rumänien freuen.
  
EU-Marktpreise für Schlachtschweine - Woche vom 11. bis 17. Dezember 2023Bild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine - Woche vom 11. bis 17. Dezember 2023
AgE
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