Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.07.2022 | 10:38 | ASP-Ausbruch 

Schweinepest im Emsland: Massive Auswirkungen auf Betriebe?

Bremen/Hannover - Niedersachsens Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers sieht nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im Emsland massive Auswirkungen für die Betriebe in der Region.

Schweineseuche
Schweinepest im Emsland: Landvolk sieht massive Auswirkungen. (c) proplanta
«Dadurch, dass um den betroffenen Betrieb in Emsbüren in einem Zehn-Kilometer-Radius für mehrere Wochen eine Schutz- und Überwachungszone eingerichtet wurde, herrscht in der Gegend jetzt erst einmal eine Art Stillstand», sagte er dem Bremer «Weser-Kurier» (Freitag). «Etwaige Ausnahmegenehmigungen von Verbringungsverboten, insbesondere von Schweinen, sind an hohe Auflagen geknüpft.»

In dieser Zone müssten genaue Regeln befolgt werden, um zum Beispiel die Tiere vom Sauenbetrieb zum Mastbetrieb zu bringen oder zur Schlachtung zu transportieren, erklärte Ehlers. «Es ist sehr, sehr schwer, dort nun überhaupt einen Transportverkehr aufrecht zu erhalten. Dazu kommt, dass auch die Vermarktung der geschlachteten Tiere deutlich schwieriger wird.» Die Ware sei zwar vollkommen unbedenklich. «Aber was bleibt, ist ein Imageschaden.»

Auf dem Betrieb eines Ferkelerzeugers aus Emsbüren war am Wochenende der Ausbruch der Tierseuche festgestellt worden. 280 Sauen und 1.500 Ferkel mussten notgetötet werden. Der Landkreis Emsland erließ eine Verfügung, die Transport- und Vermarktungseinschränkungen für mehrere Hundert Schweinehalter im Emsland und der Grafschaft Bentheim mit sich bringt.

Er habe nicht damit gerechnet, «dass es in einem schweinehaltenden Betrieb passiert», sagte Ehlers zum Ausbruch der Schweinepest. «Ich hätte eher erwartet, dass es ein Wildschwein in freier Wildbahn erwischt.» Die Ausbreitung in der Wildschweinpopulation sei nicht leicht zu bekämpfen.

Es könne passieren, «dass Betriebe nach so einem Vorfall aufhören», sagte Ehlers. «Zumal die wirtschaftlichen Voraussetzungen nach wie vor schwer sind für die Schweinehalter in Deutschland. Wir bekommen zurzeit 1,85 Euro für ein Kilogramm Schweinefleisch. Das ist deutlich zu wenig. Wir müssten noch mal 50 Prozent oben drauf haben.» Der Fall habe aus seiner Sicht aber nichts mit der Anzahl an Tieren oder dem Umfang der Tierhaltung zu tun.
dpa/lni
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bisher kein ASP-Nachweis in Sachsen-Anhalt

 Afrikanische Schweinepest zieht sich aus Sachsen zurück

 Tilgung der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg schreitet voran

 Zoll beschlagnahmt illegale Fleischeinfuhren

 Zahl der ASP-Fälle in Europa 2023 sprunghaft gestiegen

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger