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01.06.2011 | 01:33 | Internationaler Tag der Milch 

Tag der Milch: Kehrtwende in der Milchproduktion nötig

Bonn - Anlässlich des heutigen „Internationalen Tages der Milch" weist der Deutsche Tierschutzbund auf gravierende Missstände in der Haltung von Milchkühen hin.

Milchproduktion
(c) proplanta
Viele auf Hochleistung gezüchtete Tiere werden ganzjährig im Stall gehalten, weil sie auf der Weide nicht genug Nährstoffe für die täglich produzierten, immensen Milchmengen aufnehmen. Weitere Folgen der hohen Milchleistung sind Eutererkrankungen, Stoffwechselstörungen und Klauenschäden. So ist die Lebenserwartung der „Turbokühe", die bis zu 50 Liter Milch am Tag geben, auf nur vier Jahre gesunken. Der Deutsche Tierschutzbund fordert eine Kehrtwende in der Milchproduktion: Keine weiteren Leistungssteigerungen auf Kosten der Kühe, stattdessen eine tiergerechte Weide-Haltung. Diese Tiere haben zwar eine geringere Milchleistung, sind dafür aber gesünder und haben eine längere Lebenserwartung. Um die Forderungen umsetzen zu können, müssen die Verbraucher bereit sein, Milch nicht mehr als Billigprodukt zu sehen und einen fairen Milchpreis zahlen. 
 
Ein anderes Tierschutzproblem findet man besonders in Süddeutschland, wo die Mehrheit der Milchkühe immer noch in der Anbindehaltung gehalten wird. Die Tiere stehen angebunden im Stall, oft über Jahre hinweg. Sie können sich nicht umdrehen, nicht umherlaufen, nur stehen, fressen und liegen. Häufig wird ihnen nicht einmal eine Strohunterlage gewährt, sondern sie stehen auf hartem Betonboden und einem Gitterrost, durch den der Mist fällt. „Eine tiergerechte Haltung ist in der Anbindehaltung nicht möglich, die Grundbedürfnisse der Tiere werden permanent missachtet", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. 

 
Tierschutzproblem: Langzeit-Transporte 
 
Ein zusätzlicher Aspekt von großer Tierschutzrelevanz ist der Transport von milchgebenden Rindern über weite Strecken. Obwohl sie mindestens alle 12 Stunden gemolken werden müssten, findet dies bei langen Transporten, wie nach Spanien oder Portugal, viel zu selten oder gar nicht statt. „Langstreckentransporte" bedeuten für die Tiere immer eine  enorme Belastung, für laktierende Tiere sind die Qualen ungemein höher. Sie leiden zusätzlich unter den Schmerzen durch die  übervollen Euter", so Apel weiter. (tierschutzbund)
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