(c) proplanta Wie das federführende Thünen-Institut für Ökologischen Landbau mitteilte, sollen im „BioTiGer“-Projekt die bestehenden Prüfkonzepte um die Einbeziehung tierbezogener Indikatoren weiterentwickelt werden.
Ziel sei es, bestehende Lücken in der Erfassung und Kontrolle des Tierwohls im ökologischen Landbau zu schließen werden. Dem Thünen-Institut zufolge wird die tiergerechte Haltung gemäß der EU-Öko-Verordnung bislang vor allem anhand von haltungs- und managementbezogenen Kriterien überprüft. Haltungsform und Management könnten zwar gute Voraussetzungen schaffen, führten jedoch nicht notwendigerweise zu mehr Tierwohl.
Daher sei es wichtig, auch tierbezogene Indikatoren in ein Prüfkonzept mit einzubeziehen, so das Thünen-Institut. Eine der größten Herausforderungen sei dabei die Entwicklung eines Kontrollsystems, bei dem der Aufwand für Schulungen und die Durchführung auf den Betrieben auf ein praktikables Maß begrenzt werde. Dafür soll unter anderem verstärkt auf bestehende Systeme, bereits vorhandene Betriebsdaten und von den Betrieben selbst erhebende tierbezogene Daten zurückgegriffen werden.
Ziel der Tierwohlkontrolle ist es laut Thünen-Institut, Problembetriebe zu identifizieren und dort Verbesserungen oder gegebenenfalls Sanktionen zu veranlassen. Neben dem Thünen Institut sind auch das Institut für Tierschutz und Tierhaltung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), die die Universität Kassel Witzenhausen, die Bioverbände Biokreis, Bioland, Gäa und Naturland sowie die Öko-Kontrollstellen ABCert, GfRS und Kontrollgesellschaft an dem zum 1. Juli gestarteten Projekt beteiligt.
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