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21.09.2012 | 18:24 | Schlachttiere 
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Welttierorganisation will mehr Tierschutz in Schlachthöfen

Fleesensee - Die europäischen Mitglieder der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) wollen den Tierschutz in Schlachthöfen verbessern.

Schlachthof
(c) towermedia - fotolia.com
Auf einer Tagung in Fleesensee (Mecklenburgische Seenplatte) hätten sie sich auf gemeinsame Schritte geeinigt, sagte die Präsidentin der Weltorganisation, Karin Schwabenbauer, am Freitag zum Abschluss der fünftägigen Beratungen der dpa.

So wollen die Mitgliedsstaaten bei der Ausbildung von Tierärzten enger zusammenarbeiten und den Veterinären Rechtsmittel bei Verstößen gegen den Tierschutz in die Hand geben.

Der Regionalkommission für Europa gehören Schwabenbauer zufolge 53 Mitgliedsländer an, darunter die 27 EU-Staaten. Vertreter aus 42 Ländern beteiligten sich an der Tagung.

Selbst in Deutschland, wo das Thema Tierschutz in Schlachthöfen seit Jahrzehnten eine Rolle spielt, kommt es immer wieder zu Verstößen. Am häufigsten würden Bolzenschussgeräte falsch gehandhabt, sagte Schwabenbauer. Der Fehlschuss aus einem Betäubungsapparat, der das Tier nur verletzt, statt zu betäuben, vergrößere die Schmerzen noch. In etlichen Ländern der früheren Sowjetunion etwa gebe es bisher null Bewusstsein, was das Betäuben beim Töten von Tieren betrifft.

In der Konferenz sei es gelungen, einen ersten kleinen Schritt in Richtung Tierschutz in Schlachthöfen auch in diesen Ländern zu tun. Es sei überhaupt das erste Mal gewesen, dass die europäischen Länder sich auf einer OIE-Tagung so einig gewesen seien.

Weitere Themen der Tagung waren demnach die Bekämpfung von Wildtierseuchen sowie die zunehmenden Bienenkrankheiten. Die OIE mit Sitz in Paris wurde 1924 gegründet, Grund war ein Ausbruch der Rinderpest. Hauptaufgabe der OIE ist es nach eigenen Angaben, Empfehlungen zu Tiergesundheitsanforderungen im weltweiten Handel mit Tieren und Erzeugnissen zu erarbeiten. (dpa/mv)
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Kommentare 
Antonietta schrieb am 25.09.2012 07:58 Uhrzustimmen(135) widersprechen(88)
Zuerst betäubt man die Tiere: Rinder mit einem Bolzenschussgerät, Schweine und Hühner entweder mit einem Stromstoß oder mit Gas. Die Körper hängt man auf Haken und schlitzt die Blutbahnen auf, damit die Tiere ausbluten. Die Köpfe trennt man ab. Dann zieht man den Tieren die Haut ab. Schweine "brüht" man vorher: Man legt sie in heißes Wasser, damit man die Borsten besser entfernen kann. Dann entfernt man die Innereien und zerlegt das Tier in einzelne Stücke. In Deutschland werden rund 500.000 Schweine und 200.000 Rinder pro Jahr nicht ordentlich betäubt, so dass sie bei Bewusstsein verbrüht oder zerteilt werden. http://www.n-tv.de/politik/In-fuenf-Sekunden-kommt-der-Tod-article6550096.html "Auf deutschen Schlachthöfen müssen die Tiere häufig unnötig leiden. Die Fehlerquote beim Schlachten von Rindern liegt teils bei über neun Prozent, bei Schweinen sogar bei bis zu 12,5 Prozent. Grund ist die Akkordarbeit auf Schlachthöfen. Nur fünf Sekunden bleiben für das fachgerechte Töten. Das sind weit über 700 Schweine pro Stunde."
Eckard Wendt, AGfaN e.V. schrieb am 22.09.2012 19:41 Uhrzustimmen(114) widersprechen(77)
Mehr Tierschutz wird nicht allein durch eine bessere Ausbildung zu erreichen sein. Wichtig ist, daß die Amtsveterinäre auch Schlachthöfen nicht in eine Abhängigkeit vom Schlachthofbetreiber geraten kann. Das kann nur durch drei Voraussetzungen verhindert werden: 1. ein Rotationssystem, 2. Supervisionsgruppen, in denen bei auftauchenden Problemen Hilfe und unterstützung gefunden werden kann, 3. Verwaltungen und Politiker, die sich nicht von Schlachthbetreibern mit Geldzuwendungen (Sponsoring!) ködern und gefügig machen lassen.
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