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14.01.2018 | 12:25 | Schweinegesundheit 

Afrikanische Schweinepest in Deutschland nicht aufzuhalten

Leipzig - Die Afrikanische Schweinepest wird nach Meinung eines Experten für Tierhygiene um Deutschland wohl keinen Bogen machen.

Schweinehaltung in Deutschland
Die Angst vor der Afrikanischen Schweinepest ist groß: Vorbeugend werden mehr Wildschweine geschossen und die Behörden sind in erhöhter Alarmbereitschaft. Absolut zurecht, sagt ein Experte für Tierhygiene. (c) proplanta
«Die Situation ist ernst. Das Virus ist in Polen und Tschechien nicht getilgt worden. Die Herde kommen näher», sagte Prof. Uwe Truyen, Direktor des Instituts für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der Universität Leipzig.

Die Behörden könnten die grüne Grenze nicht komplett abschotten. «Und wenn ein Mensch ein kontaminiertes Stück Fleisch oder Wurst achtlos wegwirft, und ein Wildschwein dieses frisst, ist die Seuche hier.»

Sollten Schweinehalter nun ihre Sicherheitsmaßnahmen nochmals verschärfen, wäre das «clever», betonte Truyen. Sich von der Außenwelt abzuschotten und niemanden auf den Hof zu lassen, könnte eine sinnvolle Maßnahme sein. Seit Monaten bereiten sich Bund und Länder auf den «worst case» (schlimmsten Fall) eines möglichen Ausbruchs der Seuche in Deutschland vor. Die Jagd auf Wildschweine wurde intensiviert.

Sollte die Schweinepest auf einem Hof festgestellt werden, muss der gesamte Bestand umgehend getötet werden. Für die betroffenen Landwirte gebe es dann zwar eine Entschädigung. «Aber das ist nur ein kleiner Trost, der vielleicht den Konkurs verhindert. Aber welcher Landwirt steht schon gerne in einem verlassenen Stall.»

Zudem befürchtet Truyen, dass bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland auch der Schweinehandel mit Nicht-EU-Ländern zusammenbricht. Die Seuche ist über Georgien und Russland in die EU eingeschleppt worden, inzwischen wurde sie in sechs Mitgliedstaaten nachgewiesen. In Polen ist die Schweinepest bis westlich der Hauptstadt Warschau vorgedrungen.
dpa
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