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23.05.2010 | 17:45 | Wärmerekord 

2010 ist das bislang wärmste Jahr

Washington - Der aktuellen Wetterlage Europas zum Trotz ist das Jahr 2010 bisher das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 130 Jahren.

2010 ist das bislang wärmste Jahr
Das berichtet die US-amerikanische Ozean- und Klimabehörde NOAA, die seit 1880 die weltweiten Temperaturmessungen auf Wasser und Land sammelt und analysiert. Verbindet man die mittlere globale Land- und Ozeantemperatur von Jänner bis April dieses Jahres, so liegt sie bei 13,3 Grad. Das ist um 0,69 Grad über dem Schnitt des vorigen Jahrhunderts.

Berichte zu Jahresbeginn haben schon die Jahre 2000 bis 2009 als bisher wärmstes Jahrzehnt bezeichnet. Die Temperatur der Erdoberfläche steigt seit 1980 laut NASA-Daten alle zehn Jahre um 0,2 Grad Celsius. Den bisherigen Jahresrekord hält 2005, gefolgt ex aequo von den Jahren 1998, 2002, 2003, 2006 und 2009. Doch nun ist das Jahr 2010 am besten Weg, den neuen Spitzenplatz einzunehmen.


Rekordapril legt Schäuflein nach

Nach einem warmen Jahresbeginn hat sich der Trend ungewöhnlich warmer Temperaturen im April fortgesetzt, zeigen die aktuellen Berichte. Die globale Temperatur im April auf Land und Meer war mit 14,5 Grad Celsius die bisher wärmste. Sie lag 0,76 Grad über dem Durchschnitt, wobei die Ozeanoberfläche den wärmsten und die Landoberfläche den bisher drittwärmsten April hinter sich hat.

Am Land, wo die Temperatur um 1,29 Grad über dem Jahrhundertschnitt liegt, fallen besonders Temperaturerhöhungen in Kanada, Alaska, der östlichen USA, Australien, Südasien, Nordafrika und dem nördlichen Sibirien ins Gewicht. Kühle Ausnahmen gibt es jedoch - wie etwa Argentinien, die westliche USA und China. Laut Pekinger Klimazentrum war es im April so kalt wie seit 1961 nicht und so regnerisch wie seit 1974 nicht. Extrem trocken war es hingegen in Deutschland, berichtet der Deutsche Wetterdienst.


Ozeane und Pole als Kriterien

Im Einklang dazu liefern NOAA-Experten um John M. Lyman in "Nature" eine detaillierte Analyse der Erwärmung der oberen Ozeanschichten. Diese schlucken laut den Forschungen einen Großteil der Wärmeenergie, die der Mensch durch den Treibhauseffekt verursacht. Nicht geklärt ist allerdings, warum der Anstieg der Meerestemperatur an der Oberfläche bereits seit 2003 weniger stark geworden ist. Die Erwärmung könnte eventuell auch tiefere Schichten erreicht haben.

So wie Temperatur der Ozeane ein wichtiges Kriterium ist, da sie kaum den kurzfristigen Schwankungen unterliegt, gilt die Aufmerksamkeit der Forscher aufgrund der Eisschmelze und ihren möglichen Folgen auch den Polen. Die arktische Eisfläche liegt derzeit weiter unter dem langjährigen Schnitt, hat heuer aber trotzdem etwas zugenommen und erreichte mit 14,7 Mio. Quadratkilometern die größte Aprilausdehnung seit 2001. Aus der Antarktis berichtet man, dass 2009 das wärmste Jahr seit der ersten Südpol-Aufzeichnung 1957 war, während hier die Eisfläche mit 0,3 unter dem Schnitt seit 1979 im Normalbereich lag. (pte)
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