Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.01.2011 | 20:13 | Hochwasserlagebericht 

Aktuelle meteorologische und hydrologische Situation im Freistaat Sachsen

Dresden Pillnitz - Sachsen kommt zunehmend in den Bereich milderer Luft, die von Südwesten herangeführt wird.

Hochwasser
Zusätzlich bringen eingebettete Tiefausläufer teils ergiebige Regenfälle; entsprechend den Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes muss in den nächsten 48 Stunden besonders im Stau des Erzgebirges mit 30 bis 50 mm Regenniederschlag gerechnet werden. In Verbindung mit steigenden Temperaturen tagsüber von 5 bis 7 Grad, im Bergland 2 bis 5 Grad führt dies zu starkem Tauwetter. In Ostsachsen muss bis heute Nachmittag zunächst noch mit Schnee gerechnet werden, der zum Teil in Regen übergeht.

In den kommenden Tagen bleibt mit ostwärts durchziehenden Tiefausläufern das milde und regnerische Wetter im Vorhersagegebiet erhalten. Am Sonntag regnet es zwischen 5 bis 10 mm in 12 Stunden, am Montag bleibt es meist niederschlagsfrei, erst am Dienstag kommt im Tagesverlauf erneut Regen mit Mengen zwischen 5 bis 10 mm in 12 Stunden auf.

Die Schneehöhen liegen aktuell zwischen 15 und 30 cm im Tiefland sowie zwischen 40 bis 100 cm im Bergland; in Zinnwald wurden heute 120 cm und am Fichtelberg 111 cm gemessen. Die Entwicklung der in den Einzugsgebieten der Hauptflussgebiete liegende Wasservorräte der Schneedecke und die Abtauvorhersage für die nächsten drei Tage sind in nachfolgender Tabelle aufgelistet.

Tabelle: Gemessenes und vorhergesagtes Wasseräquivalent aus der Schneedecke und die Abtauvorhersage bis 09.01.2011 (Quelle: LfULG)Bild vergrößern
Tabelle: Gemessenes und vorhergesagtes Wasseräquivalent aus der Schneedecke und die Abtauvorhersage bis 09.01.2011 (Quelle: LfULG)
Hydrologische Situation

Die sächsischen Fließgewässer weisen zurzeit eine relativ hohe Wasserführung auf. An allen Hochwassermeldepegeln befinden sich die Wasserstände unterhalb des Richtwertes der Alarmstufe 1. Die Hochwasserrückhalterräume stehen in allen Talsperren vollständig zur Verfügung. Darüber hinaus wurden bereits längerfristig in einer Vielzahl der Talsperren weitere Freiräume geschaffen.

Da der Schneeschmelzprozess von einer Vielzahl von Faktoren abhängig ist, insbesondere von der Entwicklung und dem zeitlichem Verlauf der Lufttemperatur sowie der Intensität und regionalen Verteilung des Regenniederschlages, ist eine genaue Vorhersage der abflusswirksamen Abtaumenge nicht möglich.

In den Flussgebieten der Weißen Elster, der Mulde und der Nebenflüsse der Oberen Elbe, insbesondere in den Flussläufen der mittleren und unteren Lagen, muss jedoch damit gerechnet werden, dass die Wasserstände ab den heutigen Abend- und Nachtstunden ansteigen werden.

Auch im Flussgebiet der Schwarzen Elster, vor allem in der Großen Röder, wird diese Situation eintreffen. In den weiter östlichen Flussgebieten, Spree und Lausitzer Neiße, wird erst am Freitag mit einem deutlichen Anstieg der Wasserführung gerechnet.

Aus jetziger Sicht wird eingeschätzt, dass an den Hochwassermeldepegeln spätestens bis zum Wochenende das Überschreiten der Richtwerte der Alarmstufe 2, vereinzelt auch der der Alarmstufe 3, möglich ist.

Für den Elbestrom wird ab Beginn eines durchgreifenden Tauwetters ausgehend von der jetzigen Wasserführung bis zum Höchststand mit einer Anstiegszeit von 6 -10 Tagen gerechnet. Entsprechende Abschätzungen der Wasserstandsentwicklung für den Pegel Dresden können dabei 48 bis 60 Stunden im Voraus, in Abhängigkeit von der Wasserstandsvorhersage der tschechischen Seite, hinreichend genau erfolgen. In den Erzgebirgsflüssen beträgt die Vorwarnzeit in Abhängigkeit von der meteorologischen Vorhersage erfahrungsgemäß 12 bis 24 Stunden. (LfULG)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nach Regen in Dubai irreführender Fokus auf Wolkenimpfung

 Überschwemmungen in Dubai: Schwerster Regen seit 1949

 Februar war der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn

 CDU-Nordverbände fordern mehr Geld vom Bund für Küstenschutz

 Versicherer sehen Hochwassergefahr an über 320.000 Adressen

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger