«Atomkraft ist eine Technologie, die die Welt nicht braucht», sagte die Abgeordnete Sylvia Kotting-Uhl am Freitag. Deutschland müsse sich auch international stärker für ein Ende der Atomkraft und die Energiewende einsetzen, heißt es in einem Grünen-Antrag, der an den zuständigen Ausschuss überwiesen wurde.
Mit den Nachbarländern Frankreich, Schweiz und Belgien müssten Verhandlungen über eine unverzügliche Stilllegung der grenznahen Atomkraftwerke aufgenommen werden, fordert der Antrag weiter. Der Euratom-Vertrag müsse so reformiert werden, dass er nicht weiter Investitionen in die Nuklearenergie begünstige. Sollte dies nicht möglich sein, müsse Deutschland den Vertrag kündigen.
In der Debatte warf der Unionsabgeordnete Steffen Kanitz (
CDU) den Grünen «Panikmache» vor. Die Energiewende sei bereits ein gutes Stück vorangekommen. Aus der Nuklearforschung werde Deutschland aber aus eigenem Interesse nicht aussteigen. Mit den Stimmen von Union und
SPD abgelehnt wurde ein weiterer Grünen-Antrag, der mehr Transparenz bei der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO fordert.
Am 26. April 1986 war im ukrainischen
Tschernobyl ein Reaktor explodiert. Eine Strahlenwolke breitete sich über weite Teile Europas aus. Im japanischen Fukushima kam es nach einem Erdbeben am 11. März 2011 zu einer Nuklearkatastrophe.