Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.04.2023 | 13:16 | Wasserverlust 

Deutschland verliert Wasser

Potsdam - Deutschland hat in den Jahren 2002 bis 2022 im Durchschnitt jedes Jahr 760 Mio. t beziehungsweise 0,76 km3 Wasser verloren. 

Schwindendes Grundwasser
Bild vergrößern
(c) proplanta
Verursacht wurden diese Verluste durch eine abnehmende Bodenfeuchte, schwindendes Grundwasser, abgeschmolzene Gletscher und gesunkene Wasserspiegel. Das hat jetzt ein Team des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) in Potsdam gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Bonn und des Forschungszentrums Jülich ermittelt.

Der gesamte Wasserspeicher hat laut Studie in den betrachteten zwei Jahrzehnten um zusammengerechnet 15,2 km3 abgenommen. Zum Vergleich stellen die Forschenden den Wasserverbrauch aller Sektoren - Industrie, Landwirtschaft, Privathaushalte - daneben, der in Deutschland rund 20 km3 pro Jahr betrage. Um verlässlich einen Trend für den Wasserverlust abschätzen zu können, sei der Zeitraum von 2002 bis 2022 jedoch zu kurz und zu stark von verschiedenen Extremen geprägt.

Das Besondere dieser Studie ist nach Angaben der Wissenschaftler, dass sie vier verschiedene Auswertemethoden verglichen haben und damit zu einem deutlich geringeren Wasserverlust kamen als andere Auswertungen von Satellitendaten, die lediglich auf einer einzigen Methode beruhten. Im vergangenen Jahr hatte die Meldung, Deutschlands Gesamtwasserspeicher würden pro Jahr fast 2,5 km3  Wasser verlieren - also fast dreimal mehr als jetzt berechnet - , zu einem großen Medienecho geführt.

Trotz der nun vorliegenden niedrigeren Werte gibt der Leitautor der Studie, Prof. Andreas Güntner, zu bedenken: „Die Beobachtungen aus allen Datensätzen zeigen, dass ein Jahr mit höheren Niederschlägen wie 2021 nicht ausreicht, um die Defizite der Wasserspeicherung, die sich über den längeren Zeitraum angesammelt haben, wieder auszugleichen.“ Auch bei Prognosen raten die Forschenden zur Vorsicht. Da es in den 20 Jahren der bisherigen Datenerhebung einige auffällige Extreme gegeben habe, sei eine Aussage zu einem langfristigen Trend nur schwer zu treffen, so Mitautorin Helena Gerdener von der Universität Bonn. Umso wichtiger sei die Kontinuität der Messreihe.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Heißester Apriltag in Tel Aviv seit 85 Jahren

 Auf einem Viertel der Fläche von NRW wächst Wald

 24 Millionen Menschen von Dürre im Süden Afrikas betroffen

 Bayern fordert Ausnahmeregelung für EU-Entwaldungsverordnung

 Die eigentlich verlorene Suche nach dem Wunderbaum

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet