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25.07.2022 | 16:15 | Fangschrecke 

Heiße Sommer: Gottesanbeterin auch in Thüringen heimisch

Erfurt - Die wärmeliebende Gottesanbeterin ist seit wenigen Jahren auch in Thüringen anzutreffen. Inzwischen sind 28 Nachweise der Art «Mantis religiosa» dokumentiert, wie das Umweltministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Fangschrecke
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Sie liebt die Wärme und verträgt die Trockenheit: die Gottesanbeterin. Mit dem Klimawandel erobern sich die bizarren Fangschrecken inzwischen auch in heimischen Gefilden neue Lebensräume. (c) Thomas Schmitt_Senckenberg
Sie belegten einzelne Vorkommen der Fangschrecken bei Jena, am Kyffhäuser, an der Hainleite bei Sondershausen und am Rand der Unstrut-Niederung bei Roßleben an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Ebenso wurden die Insekten an der Finne bei Rastenberg, im Werratal bei Wasungen und im Thüringer Becken bei Kölleda bereits gesichtet.

«Wir rechnen auch in diesem Jahr wieder mit Beobachtungen der Art, auch aus anderen Gebieten», sagte ein Ministeriumssprecher. Erstmals wurde die Europäische Gottesanbeterin im August 2018 im Freistaat nachgewiesen. Die Vorkommen in Thüringen sind den Angaben zufolge aber nicht mit denen etwa im Nachbarland Sachsen-Anhalt vergleichbar, wo es im vergangenen Jahr 400 Sichtungen gab.

Auch in Brandenburg und Sachsen gibt es in Sandgebieten weit größere Vorkommen, die ebenfalls schon länger beobachtet werden. In Brandenburg ist demnach die Art seit 2007 bekannt. Das Potsdamer Naturkundemuseum habe weit mehr als 700 Nachweise gesammelt, hieß es.

Die Insekten werden in Thüringen nach Ministeriumsangaben bislang nicht systematisch erfasst. Es werden aber Beobachtungen und entsprechende Hinweise beim Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz sowie im Erfurter Naturkundemuseum gesammelt und geprüft.

Derartige Beobachtungen seien auch deswegen von Interesse, da die Ausbreitung solcher Arten im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu verstehen seien. Dies gelte etwa gleichfalls für die Ausbreitung ursprünglich in Südeuropa verbreiteter Schrecken wie der Südlichen Eichenschrecke (Meconema meridionale) und dem Weinhähnchen (Oecanthus pellucens).

Die eigentlich aus Afrika stammende Gottesanbeterin ist für ihr Paarungsverhalten bekannt, bei dem das Weibchen gelegentlich den Kopf des Männchens frisst. Die Gottesanbeterin faltet ihre Fangbeine, als ob sie beten wollte - so kam die Fangschrecke zu ihrem Namen. Sie ernährt sich vor allem von anderen Insekten wie Wespen, Bienen, Heuschrecken und Ameisen.
dpa/th
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