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30.05.2017 | 11:15 | Hitzerekord 

Heißester Tag des Jahres gemessen

Offenbach - In Koblenz wurde unterdessen der Hitzerekord dieses Jahres nach nur einem Tag gebrochen - dort meldete der DWD 34,6 Grad.

Heißester Tag des Jahres 2017
Sonne satt und tropische Temperaturen - Sommerwetter lockt an die Badeseen. Doch nicht alle freut's. Die Waldbrandgefahr ist hoch und die Ozonwerte steigen. Schon sind die ersten Gewitter im Anmarsch. (c) proplanta
Auf Platz zwei und drei kamen am Montag Stationen in Köln: Am Flughafen Köln-Bonn wurde es 34,4 Grad heiß, an der Station Köln-Stammheim 34,3 Grad. Der Deutschland-Höchstwert für den Monat Mai blieb aber unerreicht: Im Jahr 1892 wurde in Jena der Mai-Spitzenwert von 36,1 Grad gemessen.

«Dass es so verbreitet und über mehrere Tage so heiß ist, das ist schon ungewöhnlich», sagte DWD-Meteorologe Lars Kirchhübel. Die 35-Grad-Marke wurde allerdings nicht wie erwartet geknackt. Für Dienstag wurden erneut verbreitet Werte über 30 Grad erwartet.

Der DWD warnte zudem vor sehr hoher UV-Strahlung. In vielen Gebieten vor allem im Süden und Südwesten Deutschlands wurde am Montag nach dem DWD-Gefahrenindex die gesundheitliche Gefährdung durch ultraviolette Strahlung als «sehr hoch» eingestuft. Fast überall mit Ausnahme der Küstenregionen ist sie hoch. Kopfbedeckung, langärmlige Kleidung oder Sonnencreme seien daher im Freien notwendig, betonte Gudrun Loschewski vom DWD-Zentrum für Medizinisch-Meteorologische Forschung. Die Werte seien für den Mai «schon sehr hoch».

Mit der Kehrseite der Hitze haben auch Förster zu kämpfen: Für Teile Bayerns rief der DWD am Montag die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 aus. Die Regierung von Unterfranken ordnete deshalb für Dienstag vorsorglich die Beobachtung der Wälder aus der Luft an, wie Sprecher Johannes Hardenacke sagte.

In der Lieberoser Heide nördlich von Cottbus (Brandenburg) brach am Montag ein Großbrand aus. Dort standen rund vier Hektar Wald und Heide in Flammen, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel.

Die Löscharbeiten seien wegen der vermuteten alten Munition auf dem ehemaligen Militärgelände schwierig. Feuerwehr könne die Flammen nur von außen eindämmen, sagte Engel. Daher sei damit zu rechnen, dass sich das Feuer noch weiter ausdehne. Zuerst waren die Fachleute von einem Brand auf 30 Hektar ausgegangen, korrigierten dies aber später.

Viele Menschen zog es bei dem hochsommerlichen Wetter an Strände, Seen und in Freibäder. Dabei kam es auch zu schweren Unfällen. In Baden-Württemberg ertranken zwei Männer. Ein 27 Jahre alter Student starb nach Polizeiangaben am Sonntag in einem Mannheimer Badesee, nach dem er von einem Steg gesprungen war. Bereits am Samstag war im Breitenauer See nahe Heilbronn ein 36-Jähriger ums Leben gekommen. In Thüringen starb ein 52 Jahre alter Mann in einem Badesee bei Krölpa.

Frau durch Blitzschlag getötet

In mehreren Teilen Deutschlands hat sich das heiße Wetter der vergangenen Tage in der Nacht zu Dienstag in Gewittern entladen. In Aachen ist eine Frau laut Polizei offenbar davon überrascht worden. Sie wurde am Montagabend von einem Blitz erschlagen. Die 73-Jährige sei am Stadtrand mit ihrem Fahrrad unterwegs gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Ein Spaziergänger habe sie gefunden. Einer Mitteilung der Feuerwehr zufolge ließ der Stromstoß die Kette ihres Rades schmelzen. Die Seniorin sei unter einem Baum gefunden worden, der Rettungsdienst habe nur noch ihren Tod feststellen können.

Größere Schäden an Gebäuden blieben nach Angaben der Polizei bis zum frühen Morgen zunächst aus. Wie eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach sagte, gab es rund um Hamburg Warnungen vor schwerem Gewitter mit Hagel. In Bremen liefen am Morgen nach heftigem Regen zwei Keller mit Wasser voll. Starke Niederschläge zogen auch über Franken hinweg.

Wetterdienst warnt vor Gewittern und Starkregen


Auf weitere Gewitter, Starkregen und Sturmböen müssen sich mehrere Bundesländer im Laufe des Dienstags einstellen. Nach Voraussage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind Teile von Rheinland-Pfalz und Bayern, der Süden Nordrhein-Westfalens und ein breiter Streifen bis nach Ostdeutschland betroffen. Örtlich seien Unwetter und Starkregen mit 25 bis 40 Litern pro Quadratmeter möglich. Auch mit Hagel und Sturmböen sei zu rechnen.

Am Dienstagmorgen zogen Gewitter über Norddeutschland. In Nahe im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein und setzte den Dachstuhl in Brand, wie ein Polizeisprecher sagte. Menschen wurden nicht verletzt. Auf der Autobahn 7 bei Hamburg behinderte Starkregen den morgendlichen Berufsverkehr.
dpa
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