Nach den letzten derartigen Aktionen in den Jahren 2012 und 2015 habe sich die Population so stark erholt, dass im Landkreis Ludwigslust-Parchim erneut ein großflächiges Vorgehen nötig sei, teilte das Umweltministerium in Schwerin am Montag mit.
Betroffen von den chemischen Bekämpfungen aus der
Luft und vom Boden seien etwa 350 Bäume an 80 Kilometern Landes- und Bundesstraßen sowie an 35 Kilometern Kreisstraßen. An weiteren 175 Bäumen könnten die Nester des Eichenprozessionsspinners mechanisch entfernt werden.
Die Maßnahmen richten sich gegen die Raupen in den Nestern. Ihre Brennhaare können bei Menschen schwere Allergien auslösen. Die chemische Bekämpfung außerhalb der Ortschaften soll im April und Mai stattfinden. Die Kosten schätzt das Ministerium auf rund 170.000 Euro. Davon übernehme das Land zwei Drittel, hieß es.
«Das Monitoring in 2020 ergab eine so starke Populationszunahme, dass zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier jetzt zwingend Bekämpfungsmaßnahmen vorzubereiten und einzuplanen sind», erläuterte Minister Till
Backhaus (SPD). Jährlich zählten Mitarbeiter staatlicher Ämter an 70 bis 80 Standorten im Südwesten des Landes die Nester des Eichenprozessionsspinners in den Eichen. Sie fanden zuletzt teilweise mehr als zehn Nester pro Baum, wie es hieß.
Noch konzentriere sich der Befall auf Eichen in Alleen außerhalb von Ortschaften, hieß es weiter. Werde jetzt nicht entschlossen bekämpft, könne er sich erheblich auf Bäume in bewohnten Gebieten ausweiten, wodurch eine massive gesundheitliche Belastung der Bevölkerung drohe.