Am Freitag fielen die Temperaturen in Polnähe wieder deutlich unter minus 20 Grad, teilte der Deutsche Wetterdienst (
DWD) mit. Noch am Mittwoch waren sie streckenweise bis an die Null-Grad-Grenze gestiegen. Normalerweise ist es in der Polarregion um diese Jahreszeit minus 30 bis minus 40 Grad kalt. «Der Einschub der Warmluft lässt spürbar nach», sagte Meteorologe Markus Eifried der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
An einer Boje rund 160 Kilometer vom Pol entfernt sei am Freitag minus 24 Grad gemessen worden. Auch ansonsten gingen die Temperaturen in der Region wieder deutlich in den Kälte-Keller. Bereits am Donnerstag waren sie gefallen. Es habe sich nur um einen sehr kurzen Wärmeschub gehandelt, ergänzte Eifried.
Zumindest in den kommenden zehn Tagen sei kein neuer großer Warmluftstrom zu erwarten, sagte der Meteorologe. «Es ist kein weiteres Orkantief dieser Größe in Sicht.» Auch auf der Inselgruppe Spitzbergen im Nordatlantik sanken die Temperaturen weiter - auf etwa plus drei Grad.
Die
Wetterkapriolen im hohen Norden haben nach Ansicht von Experten aber nichts mit dem
Klimawandel zu tun. Sie seien vielmehr Folge eines gewaltigen Tiefdruckgebiets über dem Atlantik, das tropisch warme Luft bis in den Polarraum geschaufelt habe.
Gleichzeitig sei kalte Polarluft in Richtung Süden gezogen worden, was etwa Frost und Schnee bis in den Süden der USA bescherte. Ein solches Wetterphänomen sei zwar selten, aber auch keine absolute Rarität oder eine Sensation, meinte Eifried.