Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.07.2023 | 11:10 | Unwetterschäden 

Nach Unwetter viele umgestürzte Bäume, Unfälle und auch Verletzte im Südwesten

Konstanz / Freiburg / Ludwigsburg - Heftige Unwetter mit Blitz und Donner haben in Baden-Württemberg für zahlreiche umgestürzte Bäume gesorgt und größere Schäden angerichtet. 

Unwetterschaden
Bild vergrößern
Heruntergefallene Äste, umgestürzte Bäume, Blitzeinschläge: Heftige Unwetter haben in Baden-Württemberg zu größeren Schäden geführt. Es gab bei Unfällen und durch umgestürzte Bäume Verletzte. (c) proplanta
Es gab eine Reihe von wetterbedingten Verkehrsunfällen, Straßensperrungen und auch Verletzte. Vielerorts waren in der Nacht zum Mittwoch Feuerwehrleute damit beschäftigt, Straßen von heruntergefallenen Ästen und umgestürzten Bäumen freizuräumen. Nach Angaben der Polizei waren am Dienstagabend und in der Nacht vor allem die Regionen um Konstanz, der Schwarzwald, Freiburg sowie die Regionen um Ludwigsburg und Reutlingen betroffen.

Aufgrund des Unwetters kommt es am Mittwoch noch auf einigen Strecken der DB Regio Baden-Württemberg zu großen Beeinträchtigungen. «Bitte rechnen Sie mit Verspätungen und Zugausfällen», hieß es bei der Bahn. Der Bahnverkehr zwischen Konstanz und Radolfzell musste aufgrund einer beschädigten Oberleitung vorübergehend eingestellt werden.

Vor allem die Region Konstanz hat es einem Polizeisprecher zufolge «ordentlich getroffen», dort gab es auch Verletzte. Auf einem Campingplatz in Allensbach am Bodensee fiel eine 70 Zentimeter dicke Eiche während des Unwetters auf einen Wohnwagen, in dem eine dreiköpfige Familie war. Alle drei Insassen erlitten Verletzungen und mussten in ein Krankenhaus. Eine 30-jährige Camperin musste ebenfalls in eine Klinik. Im Kreis Ravensburg wurde ein Rollerfahrer verletzt, als er gegen einen herunterhängenden Ast fuhr.

Allein in der Zeit von 21.30 Uhr bis Mitternacht gingen im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz mehr als 370 Notrufe ein, meist unwetterbedingt. Bei der Integrierten Leitstelle des Landkreises Konstanz wurden 170 witterungsbedingte Einsätze registriert. Einsatzschwerpunkte waren in Konstanz, Allensbach, Singen und Stockach. Die B33 in Konstanz musste für mehrere Stunden bis in den frühen Morgen aufgrund von Aufräum- und Reinigungsarbeiten voll gesperrt werden.

In Steinheim (Kreis Ludwigsburg) geriet ein Wohnhaus in Brand, die Bewohner konnten sich in Sicherheit bringen, das Gebäude ist nach erster Einschätzung allerdings nicht mehr bewohnbar. Der Schaden wird auf rund 300.000 Euro geschätzt. Auch in Pfullingen (Kreis Reutlingen) brannte ein Dachstuhl. In Reutlingen setzte extrem heftiger Starkregen mit 50 Litern pro Quadratmeter Keller unter Wasser. Beim Südbahnhof kam es wegen herabgestürzten Ästen auf eine Oberleitung zu einem Stromausfall. «Bei uns geht es wirklich rund», berichtete ein Polizist in Reutlingen am Abend. Es gebe wegen des schweren Sturms mehrere Verkehrsunfälle mit Verletzten.

In Freiburg gab es laut Polizei rund 200 Einsätze, vor allem wegen umgefallener Bäume. Ein Blitz, der in ein Trafohäuschen in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) einschlug, sorgte für einen kurzzeitigen Stromausfall. Auch in Heilbronn wurde von Blitzeinschlägen berichtet.

In Villingen-Schwenningen beschädigte ein sich lösendes Dach ein Auto. In Furtwangen im Schwarzwald bestand kurzzeitig die Sorge um eine etwa 70-köpfige Schülergruppe, die im Wald ihr Zeltlager aufgeschlagen hatte und zunächst nicht erreichbar war. Im Laufe des Abends konnte zu der Gruppe wieder Kontakt hergestellt werden: Alle waren wohlauf, nur ein Zelt fiel dem Sturm zum Opfer.

In Tuttlingen räumte der Veranstalter des Festivals «Honbergsommer» wegen des Gewitters das Gelände. Betroffen waren rund 300 Besucher. In Moos/Iznang stürzte eine 81-Jährige durch den Dachboden, als sie vom Sturm gelöste Ziegel wieder befestigen wollte. Sie musste vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Leitstelle des Schwarzwald-Baar-Kreises verzeichnete über den ganzen Kreis verteilt 90 Einsätze, die Leitstelle in Tuttlingen 60 Einsätze. 80 Einsätze registrierte die Integrierte Leitstelle in Rottweil. Einsatzschwerpunkte waren hier die Städte Sulz, Dornhan und Rottweil sowie die Gemeinde Deißlingen.
dpa/lsw
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nach Regen in Dubai irreführender Fokus auf Wolkenimpfung

 Aprilwetter zeigt sich kühl und regnerisch

 Überschwemmungen in Dubai: Schwerster Regen seit 1949

 Nasskaltes Wetter im Südwesten - Regen, Graupel und im Bergland Schnee

 Unwetter in Deutschland wütet in der Nacht zum 15. April 2024

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet