„Pilze sind nicht nur in unserer Küche sehr beliebt, sie haben auch für den Wald eine wichtige Funktion bei der
Versorgung mit Nährstoffen“, erklärte AGDW-Hauptgeschäftsführerin Dr. Irene Seling am Donnerstag (23.9.) in Berlin.
Sie wies darauf hin, dass der oberirdische Pilz nur einen kleinen Teil des gesamten Pilzkörpers bilde. Unter dem Fruchtkörper, der nur sporadisch durch den Waldboden breche, erstrecke sich das Myzel, ein Geflecht aus dünnen, weißen Fäden. Pilze lebten mit Bäumen und Pflanzen in einer Art symbiotischen Beziehung, von der beide profitierten.
Der Pilz verhelfe dem Baum zu einer verbesserten Mineralstoffaufnahme, während der Pilz mit Nährstoffen versorgt werde, erläuterte Seling. Sie appellierte an Sammler von Maronen oder Steinpilzen, vorsichtig vorzugehen, um nicht das ganze Myzel zu gefährden.
Darüber hinaus machte die AGDW-Hauptgeschäftsführerin darauf aufmerksam, dass rund zwei Drittel der
Wälder hierzulande in der Hand von rund 2 Millionen privaten Waldeigentümer, der Kommunen und Körperschaften seien. Waldbesucher seien herzlich willkommen in den Wäldern; sie sollten jedoch darauf achten, dass sie auf und an den Wegen blieben, wenn sie Pilze sammelten und diese nur für den Eigenbedarf mitnehmen.
Nicht erlaubt sei es, eingezäunte Waldstücke, Schonungen oder Dickungen zu betreten. Auch sei gemäß der Bundesartenschutzverordnung nur das Sammeln von bestimmten Pilzarten erlaubt. Manche Pilze wie Trüffel oder Kaiserling stünden unter
Artenschutz und dürften nicht mitgenommen werden, so Seling. Die Menge der Pilze, die für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfe, sowie das Betretungsrecht wiederum variierten von Bundesland zu Bundesland; das werde in den jeweiligen Landeswaldgesetzen geregelt.