So heiß wie im Moment war es in der Olympiastadt Rio de Janeiro seit 1915 nicht, als mit der regelmäßigen Temperaturerfassung begonnen wurde. Die Strände sind voll - und die Militärpolizei rüstet auf. (c) proplanta
Mit 42,8 Grad wurde am 16. Oktober der heißeste Oktobertag in der brasilianischen Metropole seit 100 Jahren gemessen, als mit der regelmäßigen Temperaturerfassung begonnen wurde.
Die Stadt bereite Maßnahmen zum Schutz gerade alter Menschen vor, um für eine längere Hitzewelle gewappnet zu sein, berichtete die Agência Brasil. Nach mehreren Überfällen sind in einer «Operation Sommer» zudem rund 700 Militärpolizisten regelmäßig an den vollen Stränden im Einsatz.
Zwischen Badenden sind kräftige Polizisten in kurzen Hosen mit Pistolen und Schlagstöcken zu sehen. Auch die Guarda Municipal ist an der Operation beteiligt. Im September hatte es einige Überfälle von Jugendlichen gegeben. Daher wird nun von Oktober bis Februar - auch mit Blick auf die Olympischen Sommerspiele 2016 - die Präsenz der Sicherheitskräfte verstärkt.
Über 100 Kameras sind an Stränden in Ipanema und Copacabana installiert, von einem zentralen Überwachungswagen haben Polizisten das Geschehen im Blick. Mit der Operation soll auch erreicht werden, dass Touristen nicht von Negativschlagzeilen über unsichere Strände abgeschreckt werden.
Die meisten Menschen treibt allerdings das Wetter derzeit weit mehr um - und im auf der Südhalbkugel liegenden Brasilien ist gerade erst Frühling. Sommeranfang ist am 21. Dezember. Der Ganzjahresrekord liegt in Rio nach Angaben des nationalen meteorologischen Instituts bisher bei 43,2 Grad (26. Dezember 2012).
«Wir haben schon einen sehr heißen Herbst gehabt mit Temperaturen von häufig 35 Grad, einen Winter mit Höchsttemperaturen von 40 Grad und nun reiht sich ein Rekord an den nächsten», sagte die Meteorologin Marlene Leal de Almeida Souza. Am Wochenende zumindest gingen die Temperaturen zunächst etwas zurück. (dpa)
