Wie ein Sprecher des Schweriner Agrarministeriums am Donnerstag erklärte, erließ
Agrarminister Till
Backhaus (
SPD) eine Richtlinie, die am 20. September in Kraft tritt. Danach werden
Tierhalter erstmals bei den deutlich höheren
Betriebskosten für Herdenschutzhunde und den Zaunauf- und Zaunabbau unterstützt, wie eine Sprecherin des Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes erklärte.
Die Zusatzkosten beim Schutz vor Wölfen hätten viele Tierhalter an den Rand ihrer Existenz gebracht. So seien in manchen Betrieben Stundenlöhne von sechs Euro die Regel, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Petersen. Der Verband begrüße die neue Förderung.
Laut Backhaus sollen Tierhalter 1.900 Euro pro Jahr und Herdenschutzhund bekommen. Für «wolfsabweisende Zäune» und deren Bewirtschaftung, wozu auch Mähen gehört, können Schaf- und Ziegenhalter bis zu 1.230 Euro je Kilometer bekommen. Halter von Rindern, Pferden, Eseln, Damwild, Lamas und Alpakas sollen 620 Euro je Kilometer mobilen Zaun im Jahr erhalten. Bisher war nur die Zaunanschaffung gefördert worden.
Experten hatten errechnet, dass ein Schäfer bis zu 2.000 Euro im Jahr für Futter, Tierarzt und Betreuung eines Schutzhundes braucht. Für manche Schäfer bedeute das einen Mehraufwand von 10.000 Euro und mehr, sagte Petersen. Nach amtlichen Statistiken waren 2020 in Deutschland 3.959 Weidetiere von Wölfen getötet worden, ein Drittel mehr als 2019. Mit 1.477 getöteten Nutztieren, wozu immer noch verletzte Tiere kommen, hatte Niedersachsen die meisten Wolfsopfer, gefolgt von Brandenburg (864) und Mecklenburg-Vorpommern (452).