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03.06.2016 | 09:02 | Wetterrückblick Frühling 2016 

Schweiz: Frühlingstemperaturen entsprechen langjährigem Mittel

Zürich - So wie der erste Frühlingsmonat zeigte sich auch der letzte von seiner kühlen Seite.

Frühlingswetter Schweiz 2016
(c) proplanta

Der Föhn auf Rekordjagd



Der Föhn hatte in diesem Frühling einen besonders langen Atem. Bereits anfangs April 2016 wehte er am Messstandort Altdorf 65 Stunden oder fast drei Tage ohne Unterbruch. Es war eine der längsten Föhnperioden in Altdorf seit Beginn der kontinuierlichen Messungen im Jahr 1981. Das war aber nur ein Trainings-Lauf.

Im Mai steigerte der Föhn seine Ausdauer bis in Rekordnähe. Vom 5. Mai vormittags bis am 11. Mai 2016 in den frühen Morgenstunden legte er in Altdorf eine knapp 136-stündige Periode hin. Das sind mehr als fünfeinhalb Tage. Er zeigte dazwischen allerdings einen kurzen Schwächeanfall von 2 Stunden und 20 Minuten.

Die längste ununterbrochene Föhnperiode dauerte in Altdorf 138 Stunden und 20 Minuten. Sie setzte am 23. April 1993 vormittags ein und endete am 29. April 1993 in den frühen Morgenstunden. Sie verlief also phasengleich mit dem aktuellen Fall.

Die drittlängste Föhnperiode mit 104 Stunden zeichnete die Messstation Altdorf im November 1984 auf. Auch damals musste der Föhn eine kurze Verschnaufpause einschalten. Alle übrigen Föhnperioden mit mindestens 60 Stunden Dauer (2.5 Tage) zeigten keinen Unterbruch.

Vegetationsentwicklung verläuft wieder im normalen zeitlichen Rahmen



Wegen den tiefen Temperaturen büsste die Vegetationsentwicklung ihren Vorsprung von rund ein bis zwei Wochen Ende April fast schon ein. Auch der Mai brachte nur wenige, wirklich warme Tage, so dass sich die Vegetation nur langsam weiter entwickelte und sich zeitlich etwa im Mittel der Periode 1981–2010 bewegte. In den tiefen Lagen blühten die Rosskastanien und Vogelbeeren, ziemlich genau im Mittel der Vergleichsperiode.

Der Nadelaustrieb der Fichten wurden bis gegen 1500 m ü. M. beobachtet, ebenfalls zu einem mittleren Zeitpunkt. Die allgemeine Blüte des Schwarzen Holunders, wurde bisher erst im Tessin beobachtet. Auf der Alpennordseite blüht er normalerweise Ende Mai, Anfang Juni und wird auch in diesem Jahr etwa für diesen Zeitpunkt erwartet. Im Mai verlagerten viele Pflanzen ihre Entwicklung in Höhenlagen zwischen etwa 800 und 1500 m ü. M.: der Nadelaustrieb der Lärchen, die Blattentfaltung der Buchen, die Blüte der Obstbäume und des Löwenzahns, ebenfalls alle im normalen Zeitrahmen.

Im Gegensatz zu den Bäumen blühten die Margeriten im Mai weiterhin mit einem Vorsprung knapp einer Woche. Auch die Wiesen wurden in diesem Jahr an vielen Orten zwischen dem 3. und 8. Mai etwa 10 Tage früher gemäht als im Mittel, denn das sonnige Wetter in diesem Abschnitt versprach ein trockenes Einbringen des Heus.

Frühling mit normaler Temperatur



Die Frühlingstemperatur 2016 entsprach im Mittel über die ganze Schweiz ziemlich genau der Norm 1981–2010. Auf der Alpensüdseite gab es Überschüsse bis 0.7 Grad. Die Nordschweiz zeigte demgegenüber regional eine Frühlingstemperatur bis 0.5 Grad unter der Norm.

Der März lag landesweit gemittelt 0.4 Grad, der Mai 0.7 Grad unter der Norm 1981–2010. Der April brachte einen landesweiten Temperaturüberschuss von 0.7 Grad im Vergleich zur Norm, wobei vor allem das Wallis, die Alpensüdseite und Graubünden deutlich zu milde Aprilwerte registrierten.

Im Norden nasser Frühling



Der Frühling war in der Schweiz verbreitet niederschlagsreich. In Luzern fiel mit 470 mm die höchste Frühlingsmenge seit Messbeginn 1864. Auf der Alpensüdseite und im Wallis lieferte der Frühling regional Niederschlagsmengen im Bereich der Norm 1981–2010.

Die Märzniederschläge blieben in den meisten Gebieten der Schweiz deutlich unterdurchschnittlich. Nur auf der Alpensüdseite und im angrenzenden Mittelbünden gab es überdurchschnittliche Mengen. Der April und der Mai waren verbreitet nass. Auf der Alpennordseite registrierten einzelne Regionen den nassesten Mai seit Messbeginn im 19. Jahrhundert.

Frühlingssonne ohne Ambitionen



Die Sonnenscheindauer erreichte im Frühling  auf der Alpensüdseite, im Engadin und im Wallis normale Werte. Auf der Alpennordseite und in den Alpen blieb sie meist unter der Norm 1981–2010.

Am trübsten zeigte sich der April mit einer Sonnenscheindauer von nur 70 und 95 Prozent der Norm 1981–2010. Der März brachte auf der Alpennordseite unterdurchschnittliche, in den übrigen Gebieten normale oder etwas überdurchschnittliche Werte. Im Mai bewegte sich die Sonnenscheindauer verbreitet im Bereich der Norm.

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