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08.09.2023 | 00:01 | Waldbrandgefahr 

Waldbrandgefahr dürfte steigen - Saison neigt sich dem Ende zu

Potsdam - Bei Trockenheit und sommerlichen Temperaturen dürfte nach Ansicht des Brandenburger Waldbrandschutzbeauftragten die Waldbrandgefahr in den kommenden Tagen weiter steigen.

Waldbrandgefahr
Der Waldbrandexperte warnt vor erhöhter Waldbrandgefahr zum Ende der Brandsaison in Brandenburg. Seine Bilanz fällt bereits jetzt weitestgehend positiv aus. Doch neben vielen Lichtblicken gibt es auch Schatten. (c) proplanta
Ende dieser oder Anfang nächster Woche rechne er mit der Ausrufung der Waldbrandgefahrenstufe 4 und dem Ausbruch des ein oder anderen Brandes, sagte Raimund Engel. Ab Mitte der kommenden Woche mit angekündigtem wechselhaftem Wetter dürfte die Waldbrandsaison in Brandenburg aber voraussichtlich als beendet angesehen werden. «Danach werden Brände unwahrscheinlich. Die Temperaturen gehen vor allem nachts weit runter und die Nächte werden zu feucht», erklärt Engel.

Unter das Waldbrandjahr 2023 zieht Engel bisher eine zufriedenstellende Bilanz. Bislang habe es rund 230 Waldbrände in Brandenburg gegeben, führte der Waldbrandschutzbeauftragte aus. Das seien deutlich weniger als noch im vergangenen Jahr, als 523 mal der Wald brannte. Auch die betroffene Fläche sei in diesem Jahr mit 762 Hektar nur etwa halb so groß wie 2022. Im vergangenen Jahr brannten etwa 1.425 Hektar Wald in der Mark ab. Engel betont zudem, dass in diesem Jahr allein bei dem Großbrand in Jüterbog fast 690 Hektar Wald zerstört wurden.

«Ich freue mich, dass dieses Jahr mit Ausnahme eines Brandes ein gutes Jahr war. Aufgetretene Brände konnten schnell erkannt und gelöscht werden», zeigte sich Engel zufrieden. Verbesserungsbedarf sehe er bei der Anzahl der Brände und weiterhin vielfach gezeigter menschlichen Verantwortungslosigkeit.

Problematisch seien außerdem die munitionsbelasteten Flächen, insbesondere auf ehemaligen Truppenübungsplätzen. «Wenn es sich um Kampfmittelverdachtsflächen handelt, werden die Brände meist größer», erklärt Engel. Es erschwere die Löschung, da die Einsatzkräfte nicht in den Wald hineingehen könnten und Haltelinien beachten müssen.

Das sei auch in Jüterbog der Fall gewesen. «Gegen die Munition im Boden können wir als Feuerwehr aber nichts machen», betonte der Experte. Allein in Brandenburg seien mit rund 290.000 Hektar rund ein Drittel der Wälder mit Munitionsrückständen belastet. Die Munitionsbeseitigung auf den Wegen müsse stärker in den Fokus genommen werden, so Engel. «Das kostet viel Geld und Kraft, aber wir müssen damit beginnen. Das wird eine Generationenaufgabe.»

In die Brand-Statistik werden sogenannte Vegetationsbrände nicht mit einbezogen - also brennende Felder, Wiesen und andere Flächen, die nicht dem Wald zugerechnet werden. Engel erklärte dazu, dass es bislang keine systematische Erfassung dieser Brände gäbe. Ebenfalls nicht in der vorläufigen Bilanz des Landesbetriebs Forst Brandenburg mit einbezogen sind die Brände auf den Flächen des Bundes, wozu auch die Truppenübungsplätze zählen. Diese werden erst in der nationalen Jahresbilanz erfasst.
dpa/bb
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