Am Dienstag wurde in 8 der 14 Landkreise die 3. Stufe (mittlere Gefahr) erreicht. Dabei handelte es sich um die Landkreise im Süden und Osten des Landes sowie um den Landkreis Oberhavel nördlich von Berlin. Am Montag hatte die mittlere Gefahrenstufe nur in vier Landkreisen geherrscht. Insgesamt gibt es fünf Warnstufen.
Hintergrund der steigenden
Waldbrandgefahr sei das größtenteils trockene und sonnige Wetter mit geringer Luftfeuchtigkeit, berichtete der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel. So könne trockenes Laub oder Gras schnell in Flammen aufgehen. «Derzeit gibt es häufiger Brände auf Ödland, zumeist aus Fahrlässigkeit», erläuterte Engel. So sei am Montag im Amt Elsterland (Elbe-Elster) ein großes Lagerfeuer gesichtet worden. Auch die Polizei sei hinzugezogen worden.
Der zwischenzeitliche
Wintereinbruch mit viel Schnee habe an der Trockenheit der Brandenburger
Wälder nur wenig geändert, berichtete Engel. «Dabei wurde nur die oberste Bodenschicht durchfeuchtet - davon profitiert vielleicht die Landwirtschaft, etwa beim Getreideanbau», berichtete er. «Wenn man aber tiefer gräbt, dahin, wo die Bäume wurzeln, ist der Boden weiterhin sehr trocken.» Dies sei eine Folge der vergangenen drei, sehr trockenen Jahre. «Das führt in den Wäldern zu Trockenstress, Bäume werden absterben», mahnte der Experte. «Wenn es dann wieder heiß und trocken wird, muss mit Waldbränden gerechnet werden.»
Im Jahr 2018 hatte es in Brandenburg nach Angaben von Engel 512
Waldbrände auf einer Gesamtfläche von 1.674,1 Hektar gegeben. 2019 waren es 429 Brände auf einer Fläche von insgesamt 1.388,6 Hektar. Im vergangenen Jahr waren es dagegen nur 299 Waldbrände auf einer mit 118,5 Hektar sehr geringen Gesamtfläche. «Auch im vergangenen Jahr war es sehr trocken, aber da haben immer wieder Regenschauer für Entlastung gesorgt», erläuterte Engel. «Das Grundproblem der großen Trockenheit in den Böden haben die
Schauer aber nicht lösen können.»