Auch die dabei zerstörte
Waldfläche sank bei diesmal oft kühlem Wetter mit Regen verglichen mit den heißen und trockenen Vorjahren. Wie der Staatsbetrieb Sachsenforst bei einer dpa-Umfrage mitteilte, wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 20
Waldbrände auf einer Gesamtfläche von rund 2,8 Hektar gemeldet.
Der forstwirtschaftliche Schaden lag den Angaben zufolge bisher bei rund 6.000 Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 65 Brände auf 6 Hektar gewesen - und 2019 sogar 92 Brände auf 12 Hektar. Der forstwirtschaftliche Schaden für das gesamte Jahr 2020 wurde mit etwa 225.000 Euro angegeben.
Von den 20 Bränden in diesem Jahr hatte laut Sachsenforst keiner eine erwiesene natürliche Ursache - wie etwa einen Blitzschlag. In acht Fällen sei die Ursache ungeklärt, in zehn werde Fahrlässigkeit angenommen und in zwei vorsätzliche Brandstiftung. Selbst 2020 hatten nur etwa zwei Prozent der Brände eine natürliche Ursache. Etwa drei Viertel der Feuer waren durch fahrlässiges Verhalten wie Rauchen, Grillpartys oder durch Lagerfeuer entstanden. Etwa jeder zehnte Brand wurde vorsätzlich gelegt.
Den starken Rückgang bei den Waldbränden 2021 führen die Forstleute vor allem auf das nass-kalte Frühjahr zurück. Durch die gute Durchfeuchtung der oberen Bodenschicht und der abgefallenen Blätter könnten Brände meist gar nicht erst entstehen. Niederschläge dämpften immer wieder die
Waldbrandgefahr, die deshalb aktuell in ganz Sachsen sehr gering sei.
«Die Lage war in diesem Jahr zumindest bisher noch sehr entspannt», sagte der Referatsleiter Einsatz-Katastrophenschutz vom Landesfeuerwehrverband, Mathias Bessel. Die Feuerwehr müsse sich jedoch wegen der
Klimaveränderung auf intensivere Sommer einstellen. Das betreffe die Ausrüstung ebenso wie Planungen und die Durchhaltefähigkeit der Teams.
Große Waldbrände hätten in den vergangenen Jahren eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Jetzt müssten rasch neue Löschtechniken entwickelt oder in anderen Ländern abgeguckt werden, wo die Feuerwehren schon länger mit großen Wald- und Vegetationsbränden zu kämpfen hätten. Unter anderem müssten in abgelegenen Waldgebieten ausreichend Wasserreservoirs angelegt werden, um überhaupt löschen zu können.
Als problematisch bezeichnete Bessel Waldgebiete wie ehemalige Truppenübungsplätze, wo der Boden möglicherweise mit noch alter Munition belastet sei. Für die Feuerwehr in Leipzig sind laut der Stadt hingegen «keine wetterbedingten Verschiebungen in der Anzahl der Einsätze zu erkennen». Bei mehr als 8.000 Einsätzen im Stadtgebiet sei schon ein deutliches Plus oder Minus nötig, um statistische Abweichungen zu bemerken, hieß es. Zudem hätten Feuerwehren in Großstädten selten Einsätze in Waldgebieten.
Trotz des in diesem Jahr eher durchwachsenen Wetters halte sich das Geschehen bei Brand- und Hilfseinsätzen der Feuerwehr «im durchschnittlichen Bereich», wurde in Chemnitz bestätigt. «Ein Trend nach oben oder unten ist nicht sichtbar», hieß es bei der Stadt. In den ersten beiden Quartalen sei die Feuerwehr Chemnitz zu etwa 1.700 Einätzen gerufen worden.