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24.03.2021 | 13:43 | Agrarhandelskonzern 

Agravis: Umsatzdelle durch Corona-Pandemie?

Münster - Agravis, Deutschlands zweitgrößter Agrarhändler, ist mit einer Delle aus der Pandemie-Jahr 2020 gekommen.

Agravis
Futtermittel, gebrauchte Traktoren, Kraftstoffe: Die Agravis-Produktpallette ist breit, dreht sich aber immer um die Landwirtschaft. Das Pandemie-Jahr 2020 hat Spuren hinterlassen. Das Management zeigt sich aber zufrieden. (c) agravis
Der Umsatz sackte im Vorjahresvergleich leicht auf 6,39 Milliarden Euro ab. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch bei der Bilanz-Pressekonferenz in Münster mit. 2019 lag diese Kennzahl bei 6,45 Milliarden Euro.

Geprägt war das Geschäftsjahr von den Themen Vogelgrippe, Afrikanische Schweinepest und der gesamten Corona-Pandemie. Beim Gewinn vor Steuern vermeldete Finanzvorstand Johannes Schulte-Althoff die Marke von 30,5 Millionen Euro. Wegen einer Kartellstrafe lag diese Zahl im Vorjahr noch mit 20,5 Millionen im Minus. Zum Nettogewinn äußert sich Agravis nicht.

Corona stellt sich auch für Agravis als großer Treiber für digitale Geschäfte heraus. Das Unternehmen investierte 2020 insgesamt knapp 47 Millionen Euro, davon entfiel der Großteil auf die digitale Infrastruktur. Das soll auch für das Jahr 2021 gelten, in dem 59 Millionen Euro investiert werden.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen, das als Teil der Lebensmittelkette als systemrelevant eingestuft ist, mit einem leichten Rückgang der Geschäfte auf 6,2 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern soll mit 31,6 Millionen Euro etwas höher als 2020 ausfallen.

Die Prognosen beruhen auf Zahlen aus dem Herbst 2020. Der Finanzvorstand räumte ein, dass wegen in der Zwischenzeit gestiegenen Preise der Umsatz auch wieder höher ausfallen könnte.

Laut dem Agravis-Vorstandsvorsitzenden Dirk Köckler gehen die Anstrengungen der Corona-Pandemie «so langsam an die Kondition». Er beklagte zudem den Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel. «Corona führte aber auch dazu, dass Landwirtschaft, weil systemrelevant, an Wertschätzung gewann. Regionale Produkte, Direktvermarktung, heimische Ware standen plötzlich im Rampenlicht, und da viele Verbraucher sich auch selber wieder ans Säen und Ernten im heimischen Garten wagten, ist das Verständnis für die heimische Landwirtschaft gestiegen», sagte Köckler.

Was nicht geklappt habe, sei Wert und Wertschätzung in Einklang zu bringen, so Köckler. «Der Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel führte uns allen vor Augen, welchen Wert Lebensmittel haben bzw. welche Wertschätzung sie nicht haben.»

Die Zahl der Agravis-Mitarbeiter ging im Vorjahresvergleich um 122 auf 6336 zurück. Die Aktionäre der Agravis Raiffeisen AG treffen sich am 4. Mai zur Hauptversammlung online.
dpa
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