Wie
Arla am Donnerstag (26.8.) mitteilte, legte der Erlös gegenüber den ersten sechs Monaten 2020 um 64 Mio Euro oder 1,2 % auf 5,44 Mrd Euro zu. Dies sei vor allem auf ein mengenbasiertes
Umsatzwachstum bei den Arla-Markenprodukten von 5,6 % Prozent zurückzuführen, insbesondere im Einzelhandel. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (
EBIT) stieg sogar um 15,6 % auf 252 Mio Euro.
Nach Abzug dieser Kostenblöcke verblieb ein
Überschuss von 172 Mio Euro; das waren 6 Mio Euro beziehungsweise 3,6 % mehr als in der ersten Jahreshälfte 2020. Das Molkereiunternehmen nimmt zudem für sich in Anspruch, seinen Genossenschaftsmitgliedern einen wettbewerbsfähigen Milchpreis gezahlt zu haben. Der lag einschließlich
Biomilch in den sieben Erzeugungsländern im Mittel bei 36,0 Cent/kg und damit um 1,6 Cent/kg höher als im ersten Halbjahr 2020.
Arla wies ausdrücklich auf die Problematik hin, dass die Landwirte mit deutlich steigenden
Produktionskosten konfrontiert seien. „Unsere starke Position im gesamten Einzelhandelssektor und unser Fokus auf Innovationen haben zusammen mit dem starken Einsatz unserer Werke und Landwirte dazu geführt, dass wir im ersten Halbjahr 2021 ein solides Ergebnis erzielt und unseren Genossenschaftsmitgliedern durch einen verbesserten Milchpreis gute Erträge geliefert haben“, erklärte Arla-CEO Peder Tuborgh.
Die weltweite Nachfrage der Verbraucher nach Molkereiprodukten sei in der ersten Jahreshälfte 2021 stark geblieben, da die Menschen weiterhin den Geschmack, die Nährwertqualität und die Vielfalt von Molkereiprodukten in ihrer
Ernährung schätzten.
Deutschlandgeschäft zufriedenstellend
Mit der Entwicklung in Deutschland zeigte sich Arla ebenfalls zufrieden; das Umsatzwachstum bei den Marken lag hierzulande bei 1,3 %. Dabei habe ein besonderer Fokus auf der Einführung von zwei Produktinnovationen, der Stärkung der Arla-Dachmarke sowie der Fortführung der Nachhaltigkeitsagenda gelegen.
„Mit dem neuen ArlaBuko Dip und Arla Kærgården Bio haben wir zwei wichtige Innovationen auf den Markt gebracht“, erläutere Arlas Deutschlandchef Patrik Hansson. Zudem seien wichtige Meilensteine im Bereich
Nachhaltigkeit erreicht worden, sowohl auf den Höfen der Landwirte als auch im Bereich Produktverpackungen.
„Starke Marken, Innovationen und Nachhaltigkeit sind zentrale Bestandteile, um uns im deutschen Markt langfristig erfolgreich aufzustellen“, so Hansson. Ihm zufolge ist die erste Runde des neuen Arla-Klimacheck-Programms bei den Milcherzeugern mit einer Teilnehmerquote von gut 90 % erfolgreich abgeschlossen worden und nun die zweite Runde gestartet.
Anhand der Checks könnten die Landwirte sehen, wo sie mit Ihrem CO2-Fußabdruck stehen und gezielte Verbesserungsmaßnahmen ergreifen, von der Fütterung über das Güllemanagement bis zum Einsatz erneuerbarer Energien. Mit der Teilnahme an dem Programm leisten die Landwirte laut Hansson einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der ehrgeizeigen Arla-Klimaziele, nämlich 30 % Prozent weniger CO2-Emissionen pro Kilogramm Milch bis 2030 und Netto-Null-Emissionen bis 2050.
Höhere Erlöse erwartet
Aufgrund der insgesamt recht positiven Entwicklung im ersten Halbjahr 2021 hat Arla seine Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr nach oben angepasst. Wurde ursprünglich von einem Erlös zwischen 10,3 Mrd Euro bis 10,6 Mrd Euro ausgegangen, liegt die Spanne nun bei 10,6 Mrd Euro bis 11,0 Mrd Euro. Das mengenbasierte Umsatzwachstum im Markenbereich soll sich auf 3 % bis 4 % belaufen, der Verschuldungsgrad zum Jahresende höchstens bei 2,8 % liegen.
Die Prognose für den Nettogewinn blieb mit 2,8 % bis 3,2 % unverändert. „Der Ausblick bleibt nach wie vor volatil. Während unser Rezept für die Bewältigung der Corona-Pandemie erfolgreich war, müssen wir nun den Übergang zur neuen Normalität ebenso gut bewältigen“, erklärte Tuborgh.
Zu erwarten sei eine Neuverteilung bei der Nachfrage aus dem Einzelhandel und aus dem Gastronomiebereich, was die Einzelhandelsumsätze auf ein gewohnteres Niveau bringen und das Markenwachstum etwas abschwächen werde. Zudem werde das allgemeine inflationäre Umfeld die
Molkereigenossenschaft und deren Landwirte vor Herausforderungen stellen.