(c) proplanta Es bestehe der Verdacht, dass das Unternehmen Könecke sogenanntes Separatorenfleisch verarbeitet habe, ohne die Produkte mit einem entsprechenden Hinweis zu versehen, sagte Oberstaatsanwältin Frauke Wilken am Mittwoch. Separatorenfleisch wird maschinell von den Knochen gelöst, es ist billiger und wird oft für Wurst verwendet. «Es besteht keine Gefahr für die Verbraucher», fügte Wilken hinzu.
Fahnder hatten am Dienstag den Wurstwarenhersteller Könecke mit Sitz in Bremen und dem nahe gelegenen Delmenhorst sowie mehrere Zulieferbetriebe durchsucht, wie mehrere Zeitungen am Mittwoch berichteten. Könecke-Sprecher Markus Eicher bestätigte die Razzia, wies die Vorwürfe aber zurück. «Von uns wurden zu keinem Zeitpunkt Produkte mit falscher Kennzeichnung vermarktet.»
Das Unternehmen Könecke stelle generell keine Produkte mit Separatorenfleisch her. Am untersuchten Standort Delmenhorst würden auch von anderen Unternehmen der Mühlen-Firmengruppe keine anderen Produkte mit diesem Fleisch produziert. «Es gibt überhaupt keinen derartigen Warenfluss an dem Standort.»
Der Firmensprecher kündigte an, dass das Unternehmen die Vorgänge überprüfen und eng mit den Behörden zusammenarbeiten werde. Lebensmittelkontrolleure sollen nach Medienberichten vor zwei Jahren auf das Separatorenfleisch in der Wurst aufmerksam geworden seien. Dabei geht es um Proben aus den Jahren 2011 und 2012. Seitdem laufen die Ermittlungen.
Die Verwendung von Separatorenfleisch ist zulässig, solange die Produkte entsprechend gekennzeichnet sind. Gegen Zulieferbetriebe in Niedersachsen und anderen Bundesländern ermitteln die Behörden nach Angaben der Staatsanwältin nicht.
Könecke beliefert nach Angaben von Eicher fast den gesamten deutschen Einzelhandel. Das Traditionsunternehmen produziert mit rund 1.200 Mitarbeitern in Bremen, Delmenhorst und im polnischen Slubice. Seit 2006 gehört es zu der Zur Mühlen Gruppe aus Schleswig-Holstein. (dpa)
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