Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.05.2012 | 09:24 | Energiebranche 

Energiekonzern Eon sieht sich im Aufwind

Essen - Nach dem Absturz in die roten Zahlen durch die Energiewende und ein schwächelndes Gasgeschäft im vergangenen Jahr sieht Eon-Chef Johannes Teyssen Deutschlands größten Energiekonzern wieder auf Kurs.

Atomkraft
(c) proplanta
Eon habe die stärksten Belastungen hinter sich gelassen und gute Fortschritte gemacht, sagte der Manager am Donnerstag auf der Hauptversammlung des Unternehmens in Essen.

Der Konzern habe die richtigen Wachstumsfelder gefunden. «Im Unterschied zu den reifen europäischen Energiemärkten finden wir in einzelnen aufstrebenden Ländern der Welt hohe Wachstumsraten», sagte er im Zusammenhang des Markteinstiegs von Eon in Brasilien.

Bei vielen Aktionären stieß der Expansionsdrang unterdessen auf Skepsis. «Warum sollte Eon in Deutschland rentable Bereiche verkaufen und in Brasilien investieren, wo sich ThyssenKrupp schon ein blaues Auge geholt hat?», fragte Thomas Hechtfischer von der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.

Viele Kleinanleger wollten von Teyssen vor allem wissen, wie viel der Konzern dort investieren will und wann Profite zurückfließen.

«Hat Eon dort eine Perle entdeckt oder sind es nur die Krümel, die andere hinterlassen haben?», so Ingo Speich von der Union Investment. Er empfahl dem Vorstand: «Wir wünschen uns mehr Bodenhaftung und unternehmerische Weitsicht».

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Teyssen optimistisch. Im ersten Quartal soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mit 3,8 Milliarden Euro den Vorjahreswert um 300 Millionen Euro übertreffen.

Eine weitere Entlastung deutet sich auch im Gashandelsgeschäft an, das im vergangenen Jahr wegen der Ölpreisbindung von Gas unter hohem Margendruck stand: Nachdem Eon mit dem norwegischen Erdgaslieferanten Statoil eine Anpassung der Gaspreise erreicht hatte, zeigte sich Teyssen zuversichtlich, noch in diesem Jahr auch eine Einigung mit Gazprom zu erzielen.

Zu Beginn der Hauptversammlung kam es zu vereinzelten Protesten von Atomkraftgegnern. Auf gelben Bannern mit der Aufschrift «Kein AKW-Neubau in Finnland» warnten sie vor möglichen Risiken beim geplanten Reaktor-Neubau im finnischen Pyhäjoki. Der Düsseldorfer Konzern ist an dem Kernkraft-Konsortium in Finnland beteiligt.

Kritische Aktionäre forderten das Unternehmen auf, ein klares Bekenntnis gegen den Neubau von Atomkraftwerken abzulegen.

Im vergangenen Jahr war Eon unter anderem wegen der Energiewende zum ersten Mal in der Konzerngeschichte mit 1,8 Milliarden Euro in die Verlustzone gerutscht. Die gesamten Belastungen aus dem Atomausstieg bezifferte er auf eine Summe von 2,5 Milliarden Euro.

Darüber hinaus musste der Konzern auf Beteiligungen unter anderem in Südeuropa drei Milliarden Euro abschreiben. Wegen des starken Ergebniseinbruchs wurde die Dividende von 1,50 auf 1,00 Euro gekürzt. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 RWE rechnet mit Gewinnrückgang und macht Druck bei Kraftwerksstrategie

 Eon will sinkende Einkaufspreise auch künftig an Kunden weitergeben

 Sammelklage gegen Eon-Fernwärme: Bundesamt öffnet Klageregister

 Eon beansprucht Führungsrolle in Energiewende

 RWE steigert Gewinn 2023 - Geringere Prognose für 2024

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet