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05.06.2022 | 12:39 | Zuckerindustrie 

Nordzucker verbucht kräftiges Gewinnplus

Braunschweig - Die Nordzucker AG hat ihren Gewinn im Geschäftsjahr 2021/22 kräftig gesteigert.

Zuckerindustrie
Konzernumsatz steigt im Geschäftsjahr 2021/22 auf mehr als 1,9 Milliarden Euro - Jahresüberschuss wächst auf 84 Millionen Euro. (c) nordzucker
Wie das Unternehmen am  Donnerstag (2.6.) in Braunschweig mitteilte, wurde im Berichtsjahr, das am 28. Februar 2022 zu Ende ging, ein Konzernumsatz von 1,943 Mrd. Euro erzielt; das waren 273 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Für das operative Ergebnis (EBIT) wird ein Zuwachs um 33 Mio. Euro auf 114 Mio. Euro ausgewiesen. Der Jahresüberschuss stieg um 18 Mio. Euro auf 84 Mio. Euro.

Die Geschäftsführung begründete das „gute Ergebnis“ mit höheren Zuckerpreisen und einem deutlichen Anstieg des Zuckerabsatzes. Die Mehrheitsbeteiligung am Rohrzuckerhersteller Mackay Sugar Ltd. in Australien habe 15 Mio. Euro zum operativen Ergebnis des Konzerns beigetragen. Laut dem Nordzucker-Vorstandsvorsitzenden Dr. Lars Gorissen schlug außerdem das vor drei Jahren gestartete Optimierungsprogramm mit 70 Mio. Euro beim Ergebnis positiv zu Buche.

Dies sei angesichts stark gestiegener Kosten in der Kampagne 2021/22 „wesentlich“ für die Stabilität des Unternehmens. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung am 20. Juli eine Dividendenausschüttung von 80 Cent je Aktie vorschlagen, nach 60 Cent im Vorjahr. Mit Blick auf die bevorstehende Kampagne stellte Gorissen den Landwirten „sehr attraktive Rübenpreise“ in Aussicht und begründete dies mit dem hohen Zuckerpreisniveau.

Energie wird wahrscheinlich noch teurer

Für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 geht der Konzern von einer positiven Ertragslage aus, sofern ausreichend Energie für die Zuckergewinnung in den Werken zur Verfügung stehe. Laut Nordzucker-Finanzvorstand Alexander Bott sind die Kosten durch die Pandemie und den Ukrainekrieg insbesondere für Energie erheblich gestiegen.

„Wir sind aber zuversichtlich, dass wir die gestiegenen Kosten durch höhere Verkaufserlöse ausgleichen können“, sagte Bott mit Verweis auf den derzeitigen Aufwärtstrend der Zuckerpreise in Europa. Laut Geschäftsbericht ist davon auszugehen, dass die Energiepreise weiter steigen und die Weltmarktpreise für Zucker auf hohem Niveau bleiben werden.

Darauf deuteten zumindest die aktuellen Produktions- und Verbrauchsprognosen hin. Allerdings sei der Ausblick wegen des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Sanktionen sowie eventuell weiterführender Beschränkungen der Geschäfte mit Russland mit großer Unsicherheit behaftet.

Energieautarkie angestrebt

Nordzucker-Produktionsvorstand Alexander Godow berichtete, dass man sich zurzeit intensiv auf die im September beginnende Kampagne vorbereite. Die aktuelle Lage an den Energiemärkten erfordere besondere Flexibilität. „Durch alternative Konzepte zur Energieversorgung konnten wir unsere Abhängigkeit vom Gas als Energieträger für die Zuckerproduktion bereits deutlich reduzieren.

Wir sind optimistisch, dass wir die geplanten Zuckermengen auch unter schwierigen Bedingungen zur Verfügung stellen können“, so Godow. Nach Unternehmensangaben werden außerdem Maßnahmen geprüft, um Zucker mittelfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen herzustellen. Nordzucker könne energieautark und CO2-neutral werden, indem mit etwa der Hälfte der Rübenschnitzel, die bei der Zuckergewinnung aus den Zuckerrüben verblieben, Biogas hergestellt werde.

Dafür müssten aber noch die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Darüber hinaus sei geplant, das Rohrzuckergeschäft zu erweitern. Weitere Wachstumsfelder seien die Entwicklung und Vermarktung von Produkten aus Rüben und Zucker, beispielsweise im Kunststoffbereich, und der mögliche Einstieg in den Wachstumsmarkt der pflanzlichen Proteine.
AgE
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