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18.09.2010 | 07:08 | Oktoberfest und ZLF  

Gemeinsame Wurzeln - Jubiläumsfeier 200 Jahre Oktoberfest: Bayerischer Bauernverband macht Lust auf das ZLF 2012

München - Der 200. Geburtstag des Oktoberfestes ist auch für den Bayerischen Bauernverband Anlass, an die Wurzeln des größten Volksfestes der Welt zu erinnern.

Oktoberfest und ZLF
Denn das Oktoberfest ist eng verbunden mit der Geschichte des Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfestes (ZLF). Deshalb beteiligt sich der Bayerische Bauernverband auch mit einem Stand im Tierzelt auf der Historischen Wiesn. „Entscheidender Faktor für den Fortbestand der Festivität war das 1811 eingeführte Central-Landwirtschaftsfest, organisiert vom 1810 gegründeten Landwirtschaftlichen Verein in Bayern, der wichtigsten Vorläuferorganisation des Bayerischen Bauernverbandes (BBV). Somit hat die landwirtschaftliche Berufsvertretung gemeinsam mit der Stadt München den Grundstein für die heutige Wiesn gelegt“, sagte der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner bei der Eröffnung der Feierlichkeit heute auf der Wiesn.

Das ZLF, das alle vier Jahre auf der Wiesn stattfindet, ist nicht nur das größte derartige Fest im deutschen Sprachraum, es ist auch das älteste. Die Wurzeln des Oktoberfestes und des ZLF liegen in den Hochzeitsfeierlichkeiten des bayerischen Kronprinzen Ludwig, der im Jahre 1810 Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen ehelichte. Aus diesem Anlass wurde ein Pferderennen veranstaltet. Seit 1811 wird das ZLF in München kontinuierlich und immer in Verbindung mit dem Oktoberfest gefeiert.

Gemeinsam mit Oberbürgermeister Christian Ude eröffnete der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, die Jubiläumsfeier 200 Jahre Oktoberfest am Freitag, 17. September 2010, im Großen Ring auf dem Festgelände Südteil Theresienwiese. Als Veranstalter des Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfestes gab der BBV-Präsident gemeinsame mit Münchens Oberbürgermeister den Startschuss fürs erste Pferderennen im „Großen Ring“.

Am BBV-Stand im Tierzelt erfahren die Besucher mehr zur Geschichte des ZLF: In Bildern wird an die Anfänge des Landwirtschaftsfestes erinnert. Filme aus den Jahren 1949, 1951 und 1954 zeigen, welche Themen in der Nachkriegszeit für die große Landwirtschaftsausstellung wichtig waren.

„Sommerfrische früher und heute“ ist das Motto für den Landesverband Urlaub auf dem Bauernhof in Bayern e.V., der mit Informationen rund um den Urlaub auf dem Land und mit unterhaltsamen Spielen die Besucher lockt. Wie sich die Ausgaben für Ernährung im Lauf der Jahrezehnte veränderten - auch dies ist Thema am BBV-Stand.

Die wichtigsten Meilensteine in der Geschichte des ZLF zeigt die folgende Chronologie:

12. Oktober 1810 Anlässlich der Vermählung Kronprinz Ludwigs von Bayern mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen findet ein fünf Tage andauerndes Fest mit ca. 6.000 geladenen Gästen statt. Höhepunkt ist das Pferderennen auf der nach der Braut benannten Theresienwiese. Kurz nach dem Fest wird bekannt gegeben, dass die Volksfeier fortan jährlich begangen werden soll.
1811 Neben dem schon bekannten Pferderennen gibt es jetzt auch eine Viehausstellung mit Prämierung. Nicht nur die erste bayerische, auch die erste deutsche Landwirtschaftsausstellung ist geboren.
1812 Das Volksfest bekommt den Namen „Centrallandwirthschaftsfest“.
1816 Neueste Gerätschaften und Techniken zur Verbesserung des Landbaus werden vorgestellt.
1818 Auf der Theresienwiese dreht sich das erste Karussell. Zusammen mit zwei Schaukeln ist es einer der ersten Schaustellerbetriebe.
1819 Oktoberfest und Landwirtschaftsfest werden organisatorisch und finanziell getrennt. Der Magistrat der Stadt München übernimmt die Leitung des Pferderennens und die Betreuung des Festschießens sowie der Wirtsaktivitäten. Für die Organisation der landwirtschaftsbezogenen Festbereiche ist der Landwirtschaftliche Verein zuständig.
1827 Unter den Ausstellungsgegenständen sind neuartige Produkte aus der Seidenzucht und der Spinnerei.
1864 Justus von Liebigs Versuche zum Kartoffelanbau werden der Öffentlichkeit präsentiert.
1877  Die Sojabohne ist zum ersten Mal Ausstellungsobjekt. Der Anbau von Moos- und Moorbeeren aus Amerika wird demonstriert.
1913 Mit einer Traubenweinkosthalle, einer Molkereikosthalle und einer Obstausstellung gesellen sich neue Ausstellungseinheiten zu den schon bekannten.
1934 - 1948 Der Landwirtschaftliche Verein wird dem Reichsnährstand einverleibt. Für das Zentral-Landwirtschaftsfest ist dies das vorläufige Aus.
1949 Das erste ZLF nach Gründung der BRD findet unter neuer Schirmherrschaft statt. Organisator ist der 1945 gegründete Bayerische Bauernverband.
ab 1950 Das ZLF wird stetig um eine Attraktion bereichert, beispielsweise um einen auf der Theresienwiese errichteten Modellbauernhof, eine „stilechte“ oberbayerische Alm oder einen fränkischen Weinberg mit Ruine und Fachwerkdorf.
1978 Die Besucherzahl des ZLF übersteigt erstmals die Halb-Millionen-Grenze.
1996 Der vierjährige Turnus wird eingeführt.
2000 Auf rund 80.000 Quadratmetern präsentieren 650 Aussteller die Vielfalt bäuerlicher Landwirtschaft. Im Zentrum des ZLF steht der Nachbau der Kirchenburg Mönchsondheim.
2004 Das ZLF widmet sich dem Zukunftsthema „Erneuerbare Energien“. Im Energieturm wird rund um Biomasse, Solar und vieles mehr informiert.
2008 München feiert unter dem Motto „Brücken bauen“ seine 850-Jahr-Feier. Das ZLF greift das Motto ebenfalls auf. Eine Brücke aus Holz führt vom „Erlebnispark Erneuerbare Energien“ im Freigelände in die Halle 9 des Bayerischen Bauernverbandes. (bbv)
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