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28.11.2015 | 10:42 | Sojaanbau 

Soja-Tagung stellt vielfältige Lösungen vor

Freising-Weihenstephan - Das Interesse am Anbau von Sojabohnen in Deutschland ist groß. Jahr für Jahr wächst die Sojaanbaufläche in Deutschland: 2012 wurden auf etwa 5.000 ha Sojabohnen angebaut, im Jahr 2013 waren es rund 6.500 ha und 2015 stieg die Soja-Anbaufläche auf bundesweit über 17.000 ha an.

Sojaanbau in Deutschland
(c) Junior Gobira - fotolia.com
Doch welches Potenzial hat die Pflanze in Deutschland? Wie kann die Ausweitung des ökologischen und konventionellen gentechnikfreien Sojaanbaus und der Verarbeitung in Deutschland gelingen?

Wie können Erzeuger und Verarbeiter verlässliche Liefer- und Wertschöpfungsketten aufbauen? Antworten dazu gab die Soja-Tagung in Freising, gemeinsam organisiert von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ).

Mehr als 150 Teilnehmer - Praktiker, Wissenschaftler und Vertreter aus Politik und Handel - versammelten sich am 26. und 27. November in der Domstadt Freising zur Soja-Tagung im Rahmen des bundesweiten Soja-Netzwerks. Das biologische Anbaupotential für Sojabohnen wird in erster Linie durch die Temperaturen im Zeitraum Mai bis September sowie eine ausreichende Wasserversorgung in den Sommermonaten Juli und August bestimmt.

Der Absatz liegt potentiell weit über dem möglichen Anbau, da Deutschland netto pro Jahr 3,6 Mio. Tonnen Sojabohnen sowie Sojaschrot in einer Menge von rd. 1,5 Mio. Tonne importiert. In der EU liegt der Soja-Selbstversorgungsgrad nur bei etwa 3 % so Jürgen Recknagel, LTZ Augustenberg.

Der Anbau ist der erste Schritt, entscheidend ist die mögliche Verarbeitung im Anbauland. Die Ausweitung der Anbaufläche wird langfristig nur gelingen, wenn alle nachgelagerten Glieder der Wertschöpfungskette vom Acker bis auf den Teller bereits heute mit bedacht werden, meinte Thomas Gutberlet von tegut…gute Lebensmittel.

Der Großteil der Sojabohnen gelangt in die Nutztierfütterung und wird als hochwertige Eiweißkomponente dringend benötigt. Doch auch die steigende Nachfrage nach vegetarischen Produkten erhöht den Bedarf an heimisch erzeugten Sojabohnen.

Aktuell beschleunigt sich dieser Zuwachs, so dass man von einem Veggie-Boom sprechen kann. So stieg der Umsatz im 1.  Halbjahr 2015 um 28 % und die Käuferreichweite um 1/3, so dass zum Jahresende fast jeder dritte Haushalt in Deutschland Sojaprodukte konsumiert, berichtete Dr. Adlwath, GfK. Interessant dabei ist, dass jüngere Haushalte Veggie-Produkte in hohem Maße nachfragen und der Trend damit von jüngeren Verbrauchergruppen getragen wird. Das lässt für die Zukunft eine Verfestigung des Veggie-Trends erwarten.

Der zweite Veranstaltungstag stand zum einen im Zeichen der Sojazüchtung – der eigentlichen Züchtung, der Saatguterzeugung und der Vermehrung. Zum anderen wurden regionale Wertschöpfungsketten vorgestellt: Den Anspruch regional erzeugte, heimische Futtermittel bei den Nutztieren zu verwenden, verfolgen Landwirte sowie Futtermittelhersteller in verschiedensten Regionen Deutschlands.

Die Grundlage für diese Entwicklung, die Ausweitung des Anbaus von Sojabohnen, bildet das zunehmende Wissen über die Sojabohnenproduktion bei den Erzeugern sowie die Preis- und Abnahmesicherheit bei Handel und Verarbeitung.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des bundesweiten Soja-Netzwerks statt. Das Verbundvorhaben Soja-Netzwerk ist Teil der Eiweißpflanzenstrategie des Bundes und wird von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), der Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ), dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) sowie der Life Food GmbH/Taifun Tofuprodukte bearbeitet.

Ziel des Netzwerks ist die Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Sojabohnen in Deutschland. Eine der Hauptaufgaben des Soja-Netzwerks ist der Wissensaustausch zwischen Forschung, Beratung und Praxis. Weitere Informationen finden Sie unter www.sojafoerderring.de.
LfL
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