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13.04.2023 | 04:02 | Wasserverbrauch 

Dürrejahre setzen Berliner Wasserversorgung zu

Berlin - Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) haben die Berlinerinnen und Berliner angesichts des stetig sinkenden Grundwasserspiegels zu mehr Sparsamkeit beim Wasserverbrauch aufgerufen.

Wasserverbrauch 2023
(c) proplanta
«Mit der Ausnahme von 2021 haben wir es seit 2018 mit einer Dürresituation zu tun», sagte BWB-Chef Christoph Donner am Mittwoch in Berlin. «Besonders im Bereich der Grundflächen im Nordosten und Südosten der Stadt sinken die Grundwasserstände kontinuierlich» - in manchen Bereichen in den Einzugsgebieten der Wasserwerke um bis zu 75 Zentimeter im Vergleich zum langjährigen Mittel.

Zwar sei bereits im vergangenen Jahr der Trinkwasserverbrauch in Berlin mit insgesamt rund 215,5 Millionen Kubikmetern im Vergleich zum Vorjahr kaum gestiegen - trotz der extremen Hitze im Sommer. Der Pro-Kopf-Verbrauch sei sogar von um fünf Liter auf 113 Liter gesunken. «Aber von einer Entlastung unserer Ressourcen sind wir weit entfernt», betonte Donner. Verbraucher müssten daher weiter und mehr Wasser einsparen.

Ein großes Problem stellt auch die weiter zunehmende Versiegelung der urbanen Gebiete dar. «Das Problem bleibt der Bestand», sagte Donner. «Hier fehlen Umsetzungskonzepte und Ressourcen, um den so wichtigen Umbau zur Schwammstadt weiter vorzubereiten.» Die Wasserbetriebe hätten Flächen von insgesamt rund 100 Hektar identifiziert, die potenziell entsiegelt werden könnten.

Zudem versuche das Unternehmen herauszufinden, wer als Hauseigentümer Regen unerlaubterweise in die Schmutzwasser-Kanalisation leite, anstatt dafür zu sorgen, dass das Wasser versickern kann. «Wir betrachten Regen nicht als Entsorgungsproblem, sondern als wichtige Ressource», sagte Donner.

Um die Ressourcen zu schonen, müsse auch der Abwasserkreislauf stärker in den Blick genommen werden. Die Berliner Wasserbetriebe haben im vergangenen Jahr rund 100 Millionen Euro in die Reinigungsqualität der eigenen Kläranlagen investiert. Doch das gereinigte Abwasser müsse auch besser genutzt werden, sagte Donner. «Im Moment kennt es nur einen Weg: Über Spree, Havel, Elbe in die Nordsee.» Mit Abwasser könnten etwa Grünflächen bewässert oder eines Tages sogar die Trinkwasserversorgung unterstützt werden.
dpa/bb
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