Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
07.08.2011 | 05:12 | Gutes Pilzjahr 

Früher Start der Pilzsaison 2011

München/Potsdam/Dresden - Der verregnete Sommer ist ein Segen für Pilzsammler.

Pilze

Denn die Schwammerlsaison in Bayern startet heuer früher als in den vergangenen Jahren. «Die Pilze brauchen eine feuchte und warme Witterung und das ist im Moment optimal», sagte Christina Hacker vom Umweltinstitut München der Nachrichtenagentur dpa. Sollte das Wetter so bleiben, könne diese Pilzsaison ziemlich lange dauern. «Pilze können auch bis Anfang November noch gefunden werden», sagte Hacker.

In den vergangenen Jahren sei der Juli meist sehr trocken gewesen «und erst im August wurde es dann nass». Darum habe die Pilzsaison oft erst später begonnen. Heuer sei das anders, die Schwammerlzeit sei etwa einen Monat früher losgegangen. Ungewöhnlich sei das aber nicht, sagte Hacker. «Pilze Anfang August - das ist nicht unnormal.»

Auch 25 Jahre nach dem Super-Gau von Tschernobyl sei die radioaktive Belastung von Waldpilzen mitunter sehr hoch, betonte Hacker. Bei den beliebten Maronenröhrlingen werde teilweise eine Belastung von bis zu 1.700 Becquerel pro Kilogramm gemessen. «Kindern, Schwangeren und Menschen mit schwachem Immunsystem raten wir vom Verzehr von Waldpilzen ab», sagte Hacker. Der europaweite Grenzwert liege bei 600 Becquerel pro Kilogramm.

In Brandenburgs Wäldern können sich Pilzsammler ebenfalls früher auf die Suche begeben als üblich. Das berichtet Wolfgang Bivour, Vorsitzender des Brandenburgischen Landesverbandes der Pilzsachverständigen. «Pfifferlinge, Steinpilze, Birkenpilze, Champignons und Maronen wachsen sehr gut.» Beliebte Speisepilze dürften jedoch nur in geringer Menge für den eigenen Verzehr gesammelt werden. Der Handel damit sei nicht gestattet. Der Verbandschef warnte vor Giftpilzen. Sammler sollten sich im Zweifel bei Pilzberatern erkundigen.

Sachsens Pilzberater rechnen mit einem guten Pilzjahr. «Vor allem Stein- und Birkenpilze, Maronen, Rotkappen und Perlpilze wachsen in den hiesigen Wäldern», laut dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Pilzberatung beim BUND-Sachsen, Olaf Gebert. Die Pilzberater verzeichnen wieder deutlich mehr Sammler. Allerdings steigt nach Angaben der Experten damit auch die Gefahr von Vergiftungen. In Sachsen gab es im vergangenen Jahr knapp 350 Fälle von Pilzvergiftungen.

(dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Etwas mehr Champignons in 2023 geerntet

 Weniger Speisepilze in Thüringen produziert

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger