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13.01.2023 | 14:51 | Lebensmittelverschwendung 

Lebensmittel gehören nicht in den Müll!

Berlin - Der brandenburgische Landesbauernpräsident Henrik Wendorff hat mehr Anstrengungen gefordert, um das Wegwerfen von Lebensmitteln einzudämmen.

Lebensmittelverschwendung
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Bauernpräsident: «Lebensmittel gehören nicht in den Müll!». (c) proplanta
«Lebensmittel gehören ganz einfach nicht in den Müll», sagte er am Freitag der dpa vor Beginn der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. «Das ein oder andere, was in der grünen Tonne drin ist, hätte da nicht drin sein müssen.» Wendorff sagte, es müsse das Ziel sein, dass verwertbare Lebensmittel gar nicht erst in Abfallcontainern landeten.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) wollen dafür sorgen, dass niemand mehr dafür bestraft wird, dass er noch genießbare Lebensmittel aus Abfallcontainern holt.

Bauernpräsident Wendorff sagte, es sei sinnvoll, sich auch über Qualitätsstandards und Mindesthaltbarkeitsdaten für Lebensmittel zu unterhalten. «Sind alle Qualitätskennzeichen und Kennzeichen für Inhaltsstoffe wirklich erforderlich?» Es sei fraglich, ob man wirklich Kartoffelgrößen in Zentimetern messen und dann entscheiden müsse, welche Kartoffel in welche Qualitätskategorie kommt.

Es gibt immer wieder Kritik in Deutschland, dass auch ästhetische Anforderungen an Obst und Gemüse zur Vernichtung von Lebensmitteln führen. Auch der Ablauf eines Mindesthaltbarkeitsdatums bedeutet

nicht automatisch, dass ein Lebensmittel nicht mehr zum Verzehr geeignet ist.Angebot und Nachfrage im Handel sollten so gesteuert werden, «dass vielleicht ein Gemüseregal eher mal leer ist, bevor Gemüse nach Schichtwechsel dann weggeschmissen wird (...)», meinte Wendorff. Aber auch die Landwirte selber seien gefragt, Ernte- und Transportverluste zu verringern.

Jeder Verbraucher in Deutschland wirft nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums im Schnitt 78 Kilogramm pro Jahr weg. Das sind 59 Prozent der Lebensmittelabfälle. Im Handel entstehen demnach sieben Prozent der Lebensmittelabfälle, etwa durch zu große Bestellmengen, die nicht vollständig verkauft werden.
dpa/bb
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