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14.08.2023 | 04:38 | Fleischkonsum 

Marktforschung: Image von Fleisch bessert sich wieder

Boxtel - Fleisch wird von den Verbrauchern wieder stärker als unentbehrliches Lebensmittel wahrgenommen.

Fleischverzehr
Mehr Verbraucher halten Fleisch wieder für ein „unentbehrliches Lebensmittel“ - Dies zeigen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der GfK im Auftrag der Vion - Fast die Hälfte der jungen Bevölkerung bezeichnet Fleisch als gesundes Nahrungsmittel - Mehrheit achtet beim Einkauf auf Regionalität und Nachhaltigkeit - Qualität und Preis bleiben wichtigste Kaufkriterien. (c) proplanta
Dies geht nach Angaben der Vion Food Group aus dem jährlichen Consumer Monitor des Unternehmens hervor, für den die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im März 2023 repräsentativ Haushalte in Deutschland befragt hat.

Demnach ist für 61 % der Probanden Fleisch „eine unentbehrliche Komponente der Ernährung“. Dies sind 4 Prozentpunkte mehr als bei der Inflations-Sonderbefragung im Herbst 2022 und kommt dem Ergebnis vor Corona im Jahr 2019 mit 63 % nahe. Insbesondere bei jungen Familien beziehungsweise Paaren mit oder ohne Kleinkinder nahmen laut Vion die Zustimmungswerte für Fleisch zu.

Fast die Hälfte der jüngeren Fridays-for-Future-geprägten Generation unter 34 Jahren stimmt mit 46 % der Aussage „Fleisch ist gesund“ zu. Sie sehen in dem Verzehr des proteinreichen Naturprodukts einen Mehrwert. Bei der vorjährigen regulären Erhebung waren es nur 38 %.

Im Gesamtdurchschnitt ist für 53 % der Befragten Fleisch ein gesundes Nahrungsmittel, vor zwölf Monaten lag dieser Wert bei 51 %. Für die Vion verlässt damit der Ruf des tierischen Lebensmittels Fleisch „schleichend die Talfahrt“.

Megatrends wichtig



Laut der Umfrage sind die Megatrends Regionalität und Transparenz weiter gefragt. Bei Wahlmöglichkeit bevorzugen drei Viertel der Fleischkäufer Ware aus der Umgebung und 60 % solche mit transparenter Herkunft. Tierwohl mit 64 % und Nachhaltigkeit mit 65 % sind für die Mehrheit der Befragten ebenfalls wichtige Kaufkriterien.

Im Vergleich zur Vorjahreserhebung haben sie allerdings etwas an Bedeutung eingebüßt. Das gilt auch für die Siegel, etwa für Regionalität oder Gentechnikfreiheit. Diese sind aktuell für 54 % beim Einkauf wichtig, während es vor Jahresfrist noch 59 % waren. Überdurchschnittlich achten junge Familien und Paare auf solche Auslobungen.

Mäßiges Interesse an CO

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-Informationen



Aus der repräsentativen Betragung geht weiter hervor, dass für 65 % der Fleischkunden die nachhaltige Produktion wichtig ist. Allerdings haben 60 % aktuell keinen weiterführenden Informationsbedarf zum CO2-Fußabdruck. Beim Umbau der Fleischbranche hin zu mehr Tierwohl sehen 60 % der Befragten dies primär als Aufgabe der Politik. 43 % geben an, konkrete politische Pläne wie die zur Tierhaltungskennzeichnung zu kennen.

In Inflationszeiten mit gestiegenen Preisen schätzen zudem weniger Verbraucher Fleisch im Supermarkt mit 29 % und im Discounter mit 38 % für zu günstig ein. Bei der Sonderbefragung im Herbst 2022 war das noch für 31 % beziehungsweise 41 % der Teilnehmer der Fall.

Große Schlachter liefern Qualität



Gute Qualität und Frische stehen zusammen mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis weiter ganz oben im Ranking der Kaufkriterien bei den Verbrauchern. Für 70 % der Haushalte darf ein gutes Stück Fleisch auch teurer sein. Allerdings denken nur 8 % der Befragten, dass die Qualitätsstandards in großen Schlachtbetrieben höher sind als in kleinen Schlachtereien. „Diese Einschätzung überrascht uns sehr“, erklärte Vion-Verkaufsdirektor für Rindfleisch, Willhelm Habres.

Er machte deutlich, dass vor allem große Schlachtunternehmen strengsten Kontrollen sowie unabhängigen Zertifizierungen unterlägen und Qualitätsstandards für die gesamte Fleischbranche setzten. „Hier sehen wir einen großen Aufklärungsbedarf“, so Habres, der den Consumer Monitor des Unternehmens seit Jahren verantwortet.
AgE
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