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09.04.2017 | 15:09 | Osterhase gegen Weihnachtsmann 

Ostern versus Weihnachten: Welches Fest hat die Nase vorn?

Berlin - Langohr oder Rentier? Marzipan-Ei oder Lebkuchen? Hoppeln oder Schlitten fahren? Der Kulturkampf zwischen Oster- und Weihnachtsliebhabern - er geht in die nächste Runde.

Oster
Ostern und Weihnachten haben nicht nur ihren christlichen Bezug gemeinsam: Es gibt Geschenke, die Familie trifft sich und geschlemmt wird auch. Aber welches Fest holt mehr Punkte? Ein Schlagabtausch. (c) proplanta
In neun Kategorien treten die beliebten Feiertage gegeneinander an.

Schokolade: Im Frühjahr kommen zuckersüße Hasen in fast jedem Nest in die Startaufstellung, doch Schoko-Nikoläuse gibt es gefühlt bereits ab Spätsommer in allen Supermärkten. Aber wovon gibt es mehr? Dieses Ostern haben die deutschen Hersteller hierzulande rund 107 Millionen Schokohasen ausgeliefert.

Im Dezember waren es zuletzt hingegen nur rund 96 Millionen Nikoläuse. Für den Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie hat das einen ganz einfachen Grund: Am Jahresende gebe es eben einfach mehr Konkurrenz - Lebkuchen, Marzipan oder Gebäck. Klarer Auftakt-Punkt für Ostern.

Wetter: Weiße Weihnachten stehen auf der Wunschliste vieler Deutscher weit oben. Das Problem: Statistisch gesehen waren die Feiertage schon immer eher grün als weiß. Nur in Höhenlagen ab etwa 800 Meter liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es schneit, bei mehr als 50 Prozent. Ostern hingegen ist ein beweglicher Feiertag mit ebenso wechselhaftem Wetter.

Frühestens am 22. März, spätestens am 25. April dürfen Kinder ostersonntags auf die Eiersuche gehen. Es kann sommerlich warm sein oder schneien, regnen oder hageln. Aprilwetter eben. Punkt für Weihnachten.

Geschenke: Den Deutschen geht es auch zu Ostern nicht schlecht. 78 Prozent von ihnen kauften zum Osterfest 2015 Geschenke, ergab eine Umfrage des Online-Portals «deals.com». Blumenhändlern bringen die Festtage - neben dem Muttertag - sogar den meisten Gewinn im Jahr.

Ansonsten aber trumpft Weihnachten auf: Ende Dezember verteilen die Deutschen Präsente im Durchschnitt von mehr als 200 Euro, zu Ostern im Wert von um die 50 Euro. Bescherung für Weihnachten: ein Punkt.

Postämter: Damit mit ihren Wünschen alles glatt geht, wollen Kinder oft direkt an die Geschenkebringer schreiben. Bei der Deutschen Post hat der Osterhase genau ein offizielles Büro: Am Waldrand 12 im niedersächsischen Ostereistedt. Dieses Jahr sind dort bei Hanni Hase rund 30.000 Briefe angekommen.

Im Advent ist die Auswahl an Adressen schon größer: Die Post legt gleich auf sieben Wegen den Draht zu Nikolaus, Christkind oder Weihnachtsmann - nach Nikolausdorf in Niedersachsen oder nach Engelskirchen in Nordrhein-Westfalen. Allein in Himmelpfort in Brandenburg kamen zuletzt mehr als 300.000 Wunschzettel an. Ein Heimspiel: wieder Punkt für Weihnachten.

Stressfaktor: Die Gans ist zäher als die Schuhsohle, der Wein verkorkt, die Pfeffernüsse ziehen Opa die Füllungen raus. Kerzen und Räuchermännchen tun mit Dämmerlicht und Sauerstoffmangel ihr Übriges.

Ist eben keine gute Idee, all diejenigen, die sich auch sonst streiten, zur Versöhnung zweieinhalb Tage in dasselbe Haus einzusperren. Wie lieblich hingegen das Osterfest! Man sucht im Freien und nascht, manch einer nach Wochen des Entbehrens. Klare Sache: Die Runde geht an Ostern.

Staus: Früher verglichen Journalisten Begriffe, indem sie sie googelten und schauten, welcher mehr Treffer hat. Danach wäre der «Osterstau» mit 4.000 Ergebnissen eher zu fürchten als der «Weihnachtsstau» mit 600. Und was sagt der ADAC? Nach dessen Daten ist der Gründonnerstag einer der staureichsten des Jahres. Kein (Vor-)Weihnachtstag kommt an ihn heran. Kurzurlauber und Oma-Besucher, Osterentflieher und Ferienkarawanen - bei so vielen Menschen auf den Autobahnen bleibt der Stau eben nicht aus. Punkt für Weihnachten.

Gottesdienst: An den höchsten christlichen Feiertagen besuchen auch mal diejenigen einen Gottesdienst, die an den restlichen Sonntagen im Jahr keine Dauerkarte fürs Kirchenschiff gelöst haben. Obwohl in einer aktuellen YouGov-Umfrage mehr als die Hälfte der Befragten angab, christlich zu sein, schlossen drei von vier aus, an Ostern in die Kirche zu gehen. Vor Weihnachten hatte immerhin nur etwa jeder zweite Deutsche angegeben, die Festtage ohne Messe feiern zu wollen. Aus Sicht des himmlischen Schiedsrichters: Punkt für Weihnachten.

Eierverbrauch: Hier muss Ostern endlich seinen klaren Heimvorteil nutzen - oder hat schon einmal irgendjemand was vom Weihnachts-Ei gehört? Eben. Im Jahr essen die Deutschen mehr als 230 Eier, und im Ostermonat steigt der Pro-Kopf-Verbrauch tatsächlich um zwei bis drei Stück. Doch zieht Knecht Ruprecht letztendlich auch hier vorbei: Denn nach Erhebungen der Bonner Marktinfo Eier und Geflügel lässt das vorweihnachtliche Backen den Verbrauch noch einmal um einiges höher ansteigen. Weihnachten holt den verdienten Punkt auf fremdem Rasen.

Alkohol: Noch einen Eierlikör für die Osterlaune oder einen Glühwein auf dem Weihnachtmarkt? Schnell kann mit zu viel Alkohol der Familienfrieden dahin sein. Glühwein hat rund zehn Prozent Alkohol.

Nach einem 0,2-Liter-Becher hat ein 75-Kilo-Mann rund 0,3 Promille intus - das Auto sollte er dann vorsichtshalber stehen lassen. Nach einem Eierlikör erhöht sich sein Blutalkohol lediglich auf 0,06 Promille. Das liegt freilich an der viel geringeren Menge eines Schnapsglases, Eierlikör hat immerhin 20 Prozent Alkohol. Aber: Man kann öfter anstoßen. Daher der Punkt an Ostern.

Neun Matches - und ein klarer Sieger nach Punkten. Weihnachten holt sechs, Ostern drei. Aber was soll's: Das schönste Fest ist ja sowieso immer das, welches gerade bevorsteht.
dpa
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