Infektionsgefahr durch Zeckenstiche in Niedersachsen steigt. (c) proplanta
«In Niedersachsen gilt derzeit lediglich das Emsland als eine Region mit höherem Risiko für FSME-Infektionen. Ein Blick auf ganz Deutschland zeigt allerdings einen Nordost-Trend», teilte die Behörde am Freitag mit. Langfristig werde auch Niedersachsen stärker betroffen sein, sagte Experte Masyar Monazahian. «Das hängt möglicherweise mit dem Klimawandel und dem daraus resultierenden zeckenfreundlichen Klima zusammen.»
Monazahian vom Landesgesundheitsamt verwies darauf, dass milde Winter zu einer größeren Population potenzieller Wirte für die Zecke führen, zum Beispiel von Mäusen. Immer mehr Zeckenarten breiteten sich in Deutschland aus - etwa die sogenannte Auwaldzecke, die ebenfalls FSME übertragen kann. Tropische Zeckenarten seien bislang nur vereinzelt gesichtet worden, davon gehe keine akute Bedrohung aus.
Die Spinnentiere können die gefährlichen Krankheiten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose übertragen. FSME ist eine Viruserkrankung mit grippeähnlichen Symptomen, die eine Hirnhaut- oder Rückenmark-Entzündung auslösen kann. Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung des Haut- und Nervensystems.
Für Menschen in FSME-Risikogebieten empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung.Als Schutz vor Zeckenstichen empfehlen Experten zum Beispiel, die Hosen in die Socken zu stecken und helle Kleidung zu tragen, damit die Tierchen schnell entdeckt werden.