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08.01.2011 | 04:40 | Dioxin-Skandal 

Dioxin: QS unterstützt Landwirte

Bonn - Die Unternehmen der Lebensmittelkette haben gezeigt, dass die Qualitätssicherung greift.

Labor
(c) Andreas F. - fotolia.com
Nach der Feststellung einer Dioxinbelastung durch die Eigenkontrolle eines Mischfuttermittelherstellers wurde sofort umfassend reagiert. Die Behörden, QS, der Lieferant und die Abnehmer wurden informiert. Der Verursacher und die Quelle der Verursachung sind unmittelbar festgestellt worden.

Nach der Ereignismeldung hat das QS-System reagiert: Das Ausmaß der Krise konnte eingegrenzt werden. Betroffene QS-Ware gelangte nicht in den Handel. Jetzt versucht QS die Landwirte bei der Aufklärung zu unterstützen. Wegen der Verarbeitung von dioxinbelasteten Fetten zu Futtermitteln unterliegen landwirtschaftliche Betriebe in mehreren Bundesländern derzeit einer behördlich angeordneten, vorsorglichen Vermarktungssperre. Betroffen sind vor allem Legehennen- und Putenmastbetriebe sowie einige Schweinehaltungen. Die genaue Zahl der gesperrten Betriebe ist noch nicht bekannt.

Soweit Futtermittelhersteller und landwirtschaftliche Betriebe, die zur Teilnahme am QS-System berechtigt sind, mit belasteten Fettsäuremischungen der Firma Harles und Jentzsch GmbH, Uetersen, beliefert wurden, arbeitet das QS-System mit Hochdruck an der Aufklärung der Lieferwege. Aufgrund der stufenübergreifenden Erfassung der Lieferbeziehungen im QS-System kann den Warenströmen zügig nachgegangen werden. Zusammen mit den Ergebnissen von fast 4.000 Dioxin-Untersuchungen, die QS im Rahmen seines Futtermittelmonitorings 2010 in seiner zentralen Datenbank gespeichert hat, wird das QS-Prüfsystem einen signifikanten Beitrag zur Feststellung der tatsächlichen Verbreitung der dioxinbelasteten Futtermittel leisten können.

Das QS-System hat die landwirtschaftlichen Bündler und die Futtermittelunternehmen bereits über die Unterstützung einer zügigen Freiprobung der gesperrten Betriebe durch die QS-Futtermitteldatenbank informiert. Die Futtermittelhersteller wurden aufgefordert, Bestätigungen über die Verkehrsfähigkeit ihrer Produkte den gesperrten Landwirtschaftsbetrieben zur Verfügung zu stellen, damit die Landwirte nach Möglichkeit keine eigenen Untersuchungen anstellen müssen. Insbesondere wurde auf die Nutzung von QS-Laboren für die Dioxinanalysen hingewiesen. Die Firma Harles und Jentzsch GmbH wurde als Lieferant für das QS-System gesperrt. Ein Sonderaudit wurde veranlasst.

Das QS-Prüfsystem fordert alle teilnehmenden Landwirte auf, eine Belieferung mit belasteten Futtermitteln unverzüglich QS per Fax auf dem entsprechenden Vordruck für den Ereignisfall zu melden. Gesperrte Betriebe sollten sich an ihren Bündler, an Kreisstelle des Bauernverbandes oder direkt an QS wenden, um Unterstützung zu erhalten. (qs)
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