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30.01.2022 | 00:02 | Gasversorgung 

Ist die Energiewende ohne mehr Gas überhaupt möglich?

Berlin - Industriepräsident Siegfried Russwurm hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, stärker auf den Energieträger Gas zu setzen.

Gasversorgung
(c) Joe Gough - fotolia.com
«Den steigenden Strombedarf müssen wir decken ? auch wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Dafür braucht es Gas als Brückentechnologie, und zwar schnell», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

«Heute ist unsere Brücke zum guten Teil Kohle ? mit all ihren Nachteilen für das Klima. Nur wenn wir bis dahin eine andere verlässlich belastbare Versorgung haben, kommen wir bis 2030 aus der Kohle raus», sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie. Ähnlich hatte sich Russwurm bereits zum Jahreswechsel geäußert.

Die Politik könne es sich nicht leisten, noch lange darüber zu diskutieren, wie ein so rascher Kohleausstieg funktioniere. «Der Bau eines neuen Gaskraftwerks dauert fünf Jahre ? den Genehmigungsprozess noch gar nicht eingerechnet.»

Die Maßnahmen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zur Beschleunigung der Energiewende seien «richtig, aber sie reichen nicht», urteilte Russwurm. «Ich unterstütze den Minister darin, Beschränkungen wie Abstandsregeln für Windräder anzugehen. Aber er bleibt noch zu wenig konkret in der Frage, wie wir die Energieversorgung sicherstellen, wenn die Erneuerbaren gerade nicht einspeisen.»

Nach Einschätzung von Russwurm muss Deutschland in die erneuerbaren Energien und in Gaskraftwerke «bis 2030 pro Jahr rund 100 Milliarden Euro, insgesamt 860 Milliarden Euro» stecken. Das gelinge nur, wenn auch private Investoren gewonnen werden könnten.
dpa
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