Seit Jahresbeginn seien über zwei Förderrichtlinien bereits mehr als 6,8 Millionen Euro an private und kommunale
Waldbesitzer ausgezahlt worden, teilte das
Landwirtschaftsministerium am Dienstag mit.
Die landesweit rund 180.000 Waldbesitzer bräuchten für die Bewältigung der Probleme durch
Dürre und
Borkenkäfer finanzielle und logistische Hilfe. Für das nächste Jahr werde daher ebenfalls eine Fördersumme von etwa 20 Millionen Euro angestrebt.
Nach zwei sehr trockenen Jahren sind Thüringens
Wälder in Gefahr. Auch Borkenkäfer, Stürme und Brände haben den Nadel- und Laubwäldern arg zugesetzt. Millionen Bäume starben ab. So fielen im Vorjahr mit rund 4,8 Millionen Kubikmetern so viel Schadholz wie nie zuvor an.
Als Reaktion auf die dramatische Waldsituation hatte die Landesregierung im vergangenen August einen
Aktionsplan Wald aufgelegt. Über dessen bisherige Umsetzung informierte das Ministerium am Dienstag das Kabinett.
«Wir investieren große Summen in mehr Personal und geeignete Technik, damit wir den Wald gegen den
Klimawandel wappnen und ihn vor Trockenheit, Waldbränden sowie Schädlingen schützen können», betonte Forststaatssekretär Torsten Weil.
Bereits 2019 seien 16,6 Millionen Euro an kommunale und private Waldbesitzer zur Schadensbekämpfung ausgereicht worden. Auch die reguläre Finanzierung der Landesforstanstalt wurde den Angaben zufolge um bis zu 16 Millionen Euro bis 2022 aufgestockt.
Zu den bisherigen Ergebnissen des Aktionsplans gehört unter anderem der Einsatz von Drohnen und die Auswertung von Satellitendaten, um Schadflächen besser bewerten zu können. Zudem wurde per Gesetz die Schaffung von klimastabilen Wäldern als Aufgabe festgeschrieben.
Des weiteren wurde die Thüringer Bauordnung überarbeitet, um klimafreundliches Bauen mit Holz zu erleichtern. Um Waldbränden zu begegnen, werden etwa Feuerlöschteiche in Waldgebieten saniert. Zudem soll künftig der Katastrophenschutz auch zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt werden können.
Forststaatssekretär Weil befürchtet bei erneuter starker Trockenheit in diesem Jahr Schäden in ähnlicher Höhe. «Die derzeitigen Niederschläge entspannen die Situation im Wald etwas.» Viele Wälder könnten kurzfristig nicht mehr auf drastische Klimaveränderungen wie Hitze und Trockenheit reagieren. Die geschwächten Bäume würden dadurch für
Schädlinge anfällig, die sich stark vermehrten.