(c) proplanta Der heiße Sommer 2006 ermöglichte, dass in Teilen Bayerns drei Käfergenerationen heranwachsen konnten - üblich sind zwei", sagte die Borkenkäferexpertin Gabriele Lobinger, Privatdozentin an der Universität München und Mitarbeiterin der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, dem Magazin "Profil - das bayerische Genossenschaftsblatt" (April-Ausgabe). Zudem sorgte der Orkan Kyrill im Januar durch umgestürzte Bäume für reichlich Brutraum. "Das sind ideale Bedingungen für eine Massenvermehrung im Frühjahr", so Lobinger.
Waldgenossenschaften in Bayern befürchten das Schlimmste. Bereits jetzt weise so gut wie jede Fichte Spuren von Borkenkäferbefall auf, berichtet Kurt Schüler, Vorstand der unterfränkischen Waldgenossenschaft Maßbach. Manfred Schmidt von der Waldgenossenschaft Ickelheim in Mittelfranken hat schon resigniert: "In drei bis vier Jahren ist der Wald hier weg", sagt er.
Die Situation der Waldbauern hatte sich im ungewöhnlich heißen Sommer 2003 schon einmal verschärft, weil sich der Käfer damals massenhaft vermehrte. "Fichten haben normalerweise Abwehrmechanismen gegen den Borkenkäfer: Sie harzen ihn einfach weg", sagt Schmidt. Doch die Trockenheit schwächte damals die Bäume und ließ den Harzstrom versiegen. Im vergangenen Jahr war es ähnlich. Schmidt hofft nun wenigstens für 2007 auf einen feuchten und kalten Frühling: "Dadurch werden die Bäume gestärkt."
Monokulturen aus Fichtenwäldern sind besonders anfällig für Angriffe von Buchdruckern und Kupferstechern, den am häufigsten vorkommenden Borkenkäferarten. Sie gehören zu den Rindenbrütern. Ihre Larven ernähren sich vom Bastgewebe, den Saft führenden Schichten des Baumes. Dadurch zerstören sie seine Lebensadern, und der Baum stirbt über kurz oder lang ab. (GVB)
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